Die armen Kinder. Das ist das Erste, was man denkt, wenn man sich diesen Trickfilm anschaut. Die verstehen das doch gar nicht. Aber, das ist der zweite Gedanke, der einem kommt: Ging es einem nicht selber so? Als Kind, als man das Buch gelesen hat? „Der kleine Prinz“, der süßeste Außerirdische vor „E.T.“, hat uns von jeher mit seinen Illustrationen gefesselt, die von Verfasser Antoine de Saint-Exupéry stammen.

„Der kleine Prinz“ von Marc Os­borne ist bei Weitem nicht die erste Verfilmung des Buchklassikers. Aber sie ist insofern einzigartig, weil sie um die Überforderung des kleinen Publikums weiß. Und deshalb gleich zwei Filme bietet: Mär und Deutung. In der Rahmenhandlung wird einem Mädchen der Alltag komplett durchgeplant, bis es auf einen schrulligen Alten mit Flugzeugwrack trifft. Das ist der Pilot, der dem „Kleinen Prinzen“ einst in der Sahara begegnet ist, was das Mädchen teils aus losen Papieren erfährt, die natürlich das Manuskript des berühmten Buchs darstellen. Für die unterschiedlichen Ebenen findet der Film zwei verschiedene Trickverfahren: Für die Jetzt-Zeit die unvermeidliche Computeranimation, für die alte Mär die viel poetischere, künstlerische Form des Puppenspiels. Diese Doppelstrategie geht auf.

„Der kleine Prinz“ F 2015, 105 Min., o. A.,
R: Mark Osborne, mit den Stimmen von: Til
Schweiger, Matthias Schweighöfer, täglich im Abaton, Blankeneser, Cinemaxx Dammtor/Harburg/Wandsbek, Koralle, Savoy, Studio, UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek/Zeise, derkleineprinz-film.de