Berlin.

Die meisten Knochenmarkspenden in Deutschland werden aufgrund von Leukämieerkrankungen benötigt. 2014 litten 2257 Patienten von insgesamt 2966, die eine Knochenmarktransplantation erhielten, an einer von neun verschiedenen Formen von Leukämie. Die Krankheit wird auch Blutkrebs genannt, weil durch sie die Reifung der Blutzellen gestört ist.

Grundsätzlich setzt sich das Blut neben dem Blutplasma aus drei verschiedenen Arten von Blutkörperchen zusammen: Den roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die den Sauerstoff durch den Körper transportieren, den weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die sich als Teil der Immunabwehr gegen Krankheitserreger richten und den Blutplättchen (Thrombozyten), die für die Blutgerinnung zuständig sind.

Bei einer Leukämie (griech. für weißes Blut) produzieren die Stammzellen im Knochenmark zu viele Leukozyten, besonders solche, die aufgrund ihres Reifegrades nicht funktionsfähig sind und es auch nicht mehr werden. Diese Zellen finden sich dann häufig vermehrt im Blut und können sich in Lymphknoten und inneren Organen festsetzen. Die Bildung dieser Leukämiezellen verdrängt außerdem die Produktion der anderen Blutzellen. Es entsteht ein Mangel mit lebensbedrohlichen Folgen.

Man unterscheidet zwischen akuter und chronischer Leukämie. Bei Erstgenannter können sich innerhalb weniger Tage große Mengen der leukämischen Zellen in Knochenmark und Blut ansammeln, die Bildung gesunder Zellen ist stark beeinträchtigt. In der Folge wird die Immunabwehr gestört, ebenso wie die Blutgerinnung und Sauerstoffversorgung. Bei einer chronischen Leukämie kann es lange dauern, bis sich die Krankheit bemerkbar macht. Häufig wird sie erst durch Zufall entdeckt.

Neben der Behandlung mit Chemotherapie ist häufig auch eine Transplantation von gesunden Blutstammzellen eines Spenders notwendig.