Was braucht man, um die Welt zu verbessern? Idealismus. Realitätssinn. Geduld natürlich. Und die Fähigkeit, sich kurzzufassen. Valerie Datzer beschäftigen gerade vor allem die Punkte drei und vier. Auf der Konferenz „Model United Nations“ (MUN) in Hamburg übt sich die Jurastudentin aus Konstanz gerade in der hohen Kunst der Diplomatie – und schlüpft dafür in die Rolle einer EU-Außenministerin.

Bei den politischen Planspielen kann nur erfolgreich sein, wer seine Position auf den Punkt bringt, energisch vertritt, gleichwohl zu Kompromissen bereit ist und akzeptiert, dass sich „Fortschritte oft in kleinen Schritten vollziehen“, wie Datzer sagt. Die 21-Jährige nimmt schon zum dritten Mal an einer MUN-Konferenz teil, so faszinierend findet sie die Simulationen.

„Ein Job im Auswärtigen Amt – das wäre schon was“, sagt die gebürtige Münchnerin. Nach dem Abschluss ihres Studiums möchte sie aber erst einmal reisen, unter anderem nach Südamerika. Danach stehen Referendariat und zweites Staatsexamen an.

In ihrer Freizeit singt Datzer im Uni-Chor und entspannt sich beim Skifahren – Paragrafen und Politik sind dann ganz weit weg.

Seite 16 Diplomat sein für drei Tage