Vizeweltmeister. Heiko Kröger ist eigentlich mehr gewöhnt. Siebenmal schließlich hat er einen WM-Titel gewonnen, auch im Vorjahr. Und jetzt vor Melbourne nur Zweiter. „Es waren sehr stürmische Bedingungen“, berichtet der 49-Jährige aus Ammersbek: „Ich bin sehr happy über das Ergebnis.“

Kröger ist der überragende deutsche Segler mit einer Behinderung. Anfang November wurde der Diplom-Kaufmann und Hobby-Skifahrer als „Segler des Jahres“ ausgezeichnet. Der Vater von vier Kindern, der ohne linken Unterarm geboren wurde, hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. 2000 in Sydney die Paralympics waren sein größter Triumph bislang, schon schaut er Richtung Rio 2016. Danach aber wird Schluss sein mit dem aktiven Sport, Segeln wurde aus dem paralympischen Programm 2020 gestrichen.

Jetzt kämpfen die Segler mit einer neuen Verbandsstruktur um die Wiederaufnahme. Krögers Traum aber, 2024 vor Kiel in seinem Ein-Mann-Boot der Klasse 2.4mR zu starten, ist letzten Sonntag geplatzt. Also wird er sich verstärkt darum bemühen, das inklusive Segeln bekannter zu machen, so wie bei Käpt’n Prüsse in Hamburg: „Es spricht sich immer mehr herum, dass Segeln eine tolle Sportart auch für Behinderte ist und Inklusion eine Bereicherung für die Segelclubs.“