Die Tanne war einfach zu groß. Mit ihrer Höhe von 20 Metern verdeckte sie die Fenster von Schlafzimmer und Büro der Doppelhaushälfte. Die Krone zu kappen kam für Paul Schippmann aber nicht infrage. Da hatte er die Idee, seine Tanne zu spenden. Jetzt können alle Hamburger und Besucher seinen Baum in weihnachtlichem Glanz genießen – mitten auf der Binnenalster.

Natürlich war der 74-Jährige gestern Nachmittag mit seiner Lebens­gefährtin dabei, als die Alstertanne feierlich illuminiert wurde. Doch große Gefühle erlaubt sich der bodenständige Rissener nicht. Dass er auf seine Tanne stolz sei, würde er wohl nie sagen. Abschiedsschmerz kam auch nicht auf. Es sei nur etwas „ungewohnt“ ohne Tanne vorm Fenster, sagt Schippmann.

Der frühere Konditormeister will im Frühjahr überlegen, was er anstelle der Tanne anpflanzen wird. Gärtnern liegt ihm ebenso wie das Heimwerkern. Aber der Vater eines erwachsenen Sohnes hat auch eine musische Seite: Als 2. Tenor singt er im Spitzerdorf-Schulauer Männergesangsverein. Jetzt in der Vorweihnachtszeit haben sie viele Auftritte. Da war die Illumination der Tanne genau der richtige Auftakt, um vor dem ersten Weihnachtskonzert in Stimmung zu kommen.