Die Erkältungszeit steht bevor. Wichtig ist bei der Behandlung der Einsatz der richtigen Medizin in passender Dosierung

Nicht nur die Grippewelle steht wie jeden Winter bevor, sondern auch die Erkältungszeit: Husten, Schnupfen, Heiserkeit in allen Facetten stehen für viele auf dem winterlichen Programm. Besonders nervig kann dabei eine akute Bronchitis werden, hinter der in den meisten Fällen Viren als Krankheitserreger stecken. Das heißt: Antibiotika, die gegen Bakterien wirken, helfen in diesem Fall zunächst einmal nicht.

„Bei einer Bronchitis, die normal durch Viren verursacht wird, sehe ich keinen Stellenwert für den Einsatz von Antibiotika“, sagt Rüdiger Bock vom Berufsverband der Pneumologen Hamburg/Schleswig-Holstein. „Sie haben keinen Effekt und es besteht das Risiko von Nebenwirkungen.“ Weil Antibiotika verschiedene Bakterien abtöten oder sie daran hindern, sich zu vermehren, können sie zum Beispiel das Magen-Darm-System beeinflussen. Verdauungsstörungen wie Durchfall können dann die Folge sein.

Aber auch einen weiteren Grund gibt es, bei der Verschreibung von Antibiotika zurückhaltend zu sein: Die Bakterien werden immer widerstandsfähiger. „Im Sinne der Vermeidung von Resistenzen gegen die Medikamente sollte man einen unnötigen Einsatz vermeiden“, sagt der Internist und Lungenspezialist Bock. In Hamburg setzt sich unter anderem das „Bündnis für gezielte Antibiotika“ durch. Dahinter steckt die Idee, einen sinnvollen Umgang mit den Wirkstoffen zu praktizieren. Dieses wird auch von verschiedenen Ärzteverbänden unterstützt.

Nichtsdestotrotz kann auch eine Bronchitis zu einem Fall für Antibiotika werden, etwa wenn Patienten schon Vorerkrankungen an der Lunge haben. Dazu zählen Aussackungen in den Bronchien, Asthma oder eine chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD). „In solchen Fällen wird man sich eher für Antibiotika entscheiden, weil bei ihnen eher die Gefahr besteht, dass Bakterien die bronchiale Krankheit verschlechtern und man eine Lungenentzündung vermeiden will“, sagt Mediziner Bock.

Eine unkomplizierte Bronchitis kann theoretisch auch ohne Behandlung ausheilen. Bei Fieber sei Bettruhe wichtig und auch der Verzicht auf Tabakrauch, so die Experten. sind wichtig, schreiben Experten auf der Webseite www.lungenaerzte-im-netz.de Der Husten, der durch die Erreger ausgelöst wird, habe den „sinnvollen Zweck“, die Atemwege zu reinigen. Das heißt, Schleim und Sekret müssen ihren Weg nach außen finden. Teils nimmt der Husten aber überhand und wird sehr quälend, dann können gegebenenfalls Hustenblocker eingesetzt werden. Hustenlöser wiederum können im „individuellen Fall“ helfen, dass der Schleim besser abgehustet werden kann – selbst wenn ihre Wirksamkeit bisher nur in wenigen Studien wissenschaftlich nachgewiesen wurde.

Bei längerem Husten denken Ärzte auch an Keuchhusten, der bei weitem keine reine Kinderkrankheit ist, wie oft angenommen wird. Die Infektion wird durch Bakterien ausgelöst und äußert sich bei Erwachsenen zunächst durch Reizhusten oder fühlt sich wie ein grippaler Infekt an. Eine antibiotische Therapie beeinflusst Dauer und Heftigkeit der Hustenattacken häufig nicht wesentlich, heißt es auf der Webseite des Robert Koch-Instituts. Die Mittel würden in der Regel nicht früh genug eingesetzt.Dennoch könnten Antibiotika zur „Unterbrechung der Infektionsketten“ von Bedeutung sein, besonders, wenn der Patient Kontakt zu also um Ansteckungen zu verhindern. Bock ergänzt: „Weil die Erkrankung für Säuglinge gefährlich sein kann, sollte geklärt werden, ob der Patient Kontakt zuSäuglingen hat.“ Ein Impfstoff kann ab dem Alter von wenigen Monaten gegeben werden.

Infos zu akuter Bronchitis unter
www.lungenaerzte-im-netz.de