Henstedt-Ulzburg. Hamza Kablouti aus Tunesien und der Franzose Karl Saint-Prix, Zweitligaspieler des SV Henstedt-Ulzburg, arbeiten mit der 2. B-Jugend

Auf dem Spielfeld, aber nur dort, haben die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg noch nicht viel von ihren beiden einzigen Neuzugängen zu dieser Saison gehabt. Der französische Kreisläufer Karl Saint-Prix, 23, kuriert seit dem 19. Juli seinen im Testspiel erlittenen Kreuzbandriss aus. Mehr als Reha ist noch nicht drin für ihn.

Sein tunesischer und so auch französischsprachiger Rückraum-Kollege Hamza Kablouti, 20, musste sich Mitte Oktober nach längerer Heranführungsphase und ersten guten Auftritten einer Gallenblasen-OP unterziehen. Doch Kablouti steht mittlerweile wieder im Spielkader der „Frogs“ und soll bald Regisseur Nico Kibat unterstützen.

Was nicht heißt, dass der Junioren-Nationalspieler seines Landes in den Phasen ohne Mannschaftstraining mit Handball ausgesetzt hat. Im Gegenteil. Ihn und Karl Saint-Prix, der schon wieder fast beschwerdefrei gehen kann, hält seit zwei Monaten der Nachwuchs der „Frogs“ gehörig auf Trab.

Denn das Duo arbeitet mit Volldampf an seiner Integration nicht nur im Team, sondern auch im Gesamtverein und in der Gemeinde. „Hamza und ich lernen seit einem Vierteljahr Deutsch bei Elke Schäfer, sie ist Lehrerin am Alstergymnasium“, sagt Karl Saint-Prix, der seit der Verletzung mit Hochdruck an seiner Genesung arbeitet und in der Rückrunde sein Team unterstützen soll. „Wir wollen uns doch mit unseren Teamkameraden auf Deutsch unterhalten können.“

Aber nun eben auch seit zwei
Monaten mit den Jugendspielern der zweiten männlichen B des SVHU.
Auf Initiative von Tim Bracklow, der selbst für die 1. B verantwortlich zeichnet, vermittelt die französisch-tunesische Kombination den Youngstern einige neue Kniffe. „Ich bevorzuge einen Handball, in dem das Spiel gelesen und somit antizipiert wird“, sagt Karl Saint-Prix, der selber seit rund fünf Jahren eine französische Trainerlizenz hat.

In den Übungseinheiten ist zwar Tim Bracklow als Notfall-Dolmetscher zugegen, aber normalerweise bewältigen Kablouti/Saint-Prix ihr Training mit einem Mix aus Deutsch, Französisch und Englisch – und eben Handball als Universalsprache. Saint-Prix: „Und die Jungs ziehen hier toll mit. In so kurzer Zeit haben sie schon Fortschritte gemacht.“