HamburG. Offenbar muss Aktie gestützt werden. Hitzige Debatte in der Bürgerschaft

Die Hamburger Traditionsreederei Hapag-Lloyd hat nach ihrem Börsengang den Finanzmärkten erneut Gewinne präsentiert. In den ersten neun Monaten 2015 verbuchte das Hamburger Unternehmen ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 348,6 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust von 77,9 Millionen Euro aufgelaufen, gab das Unternehmen am Mittwoch bekannt. Analysten befürchten aber, dass die Reederei künftig wieder rote Zahlen vermelden muss. Die Frachtraten sinken nämlich, und das Konzernergebnis nach Steuern und Abzügen schmilzt dahin. In den vergangenen drei Monaten hat Hapag-Lloyd gerade einmal einen Überschuss von 3,2 Millionen Euro erwirtschaftet.

Die Anleger reagierten gereizt: Mehrfach stürzte die Aktie des Börsenneulings am Mittwoch unter den Ausgabepreis von 20 Euro. Nur mit Mühe konnte sie wieder auf den Einstiegspreis gehoben werden. Ingo Schmidt, Analyst der Haspa, geht davon aus, dass es zu erheblichen Stützungskäufen durch die für den Börsengang zuständigen Banken gekommen ist.

Die schwierige Lage des Unternehmens war auch Thema der Bürgerschaftssitzung. Die Opposition kritisierte das Engagement der Stadt, die mit gut 20 Prozent an der Reederei beteiligt ist. Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) bekräftigte, dass der Senat seine Investitionen im Falle eines Verkaufs zurückerhalten will.

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