Eine Stunde länger schlafen – angeblich droht da vielen wieder ein „Mini-Jetlag“. Doch man kann sich schützen. Wir hätten da einige Vorschläge

Was kann der Mensch nicht alles trainieren: mit Rätselraten die grauen Zellen oder mit den Musculi auriculares die Beweglichkeit der eigenen Ohrmuschel. Mit den folgenden Tipps kann er sich sogar gegen die Schäden eines gemeinen Diebstahls wappnen.

Alljährlich wird auf Anweisung von ganz oben eine Stunde unserer Zeit entführt und erst Monate später wieder freigelassen. In der Nacht zum Sonntag findet der nächste Austausch statt; wir könnten dann eigentlich beruhigt eine Stunde länger schlafen. Aber das Lösegeld dafür zahlt jeder von uns, ob klein oder groß, ob Mensch oder Kuh. Die Worte der Kanzlerin („Wir schaffen das“) sind allerdings blanker Hohn für jene, die durch die Zeitumstellung (um drei Uhr die Uhren eine Stunde zurückstellen) einen „Mini-Jetlag“ erleiden und deshalb nachts keine Ruhe finden. Schlafforscher wie Hans-Günter Weeß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, rufen deshalb dazu auf, ab sofort jeden Abend zehn bis 15 Minuten später ins Bett zu gehen. Das sei das beste Training für die neue Zeitrechnung. Was beim Menschen klappt, soll übrigens auch bei Milchkühen funktionieren: In Waldshut-Tiengen, direkt an der Schweizer Grenze, werden die Tiere seit Monatsbeginn euterschonend fünf Minuten später gemolken. Doch helfen diese Tipps auch bei ganz sensiblen Zeitgenossen? Wohl kaum. Hier der optimale Trainingsplan für die drohende Winterzeit:

1. Informieren Sie Freunde und die neuen Nachbarn. 2. Halten Sie Zahnbürste und Nackenhörnchen bereit. 3. Öffnen Sie Ihre Geldbörse. 4. Nehmen Sie bequem Platz in der Economy-Class eines Nachtfluges von Frankfurt (Main) nach Buenos Aires (Argentinien). 5. Genießen Sie bei dem 14-stündigen Aufenthalt an Bord den Flug durch mehrere Zeitzonen. 6. Fliegen Sie gleich weiter nach Feuerland und am Sonnabend zurück nach Hamburg. 7. Erleben Sie danach die einstündige Zeitumstellung in Deutschland. Zwar ist dieser gute Rat teuer – aber der „Mini-Jetlag“ am Wochenende wird Ihnen schnurzpiepegal sein.