Wenn man Theaterdirektor ist und Regisseur, geht dann noch mehr als selbst eine Figur der Theaterliteratur zu werden? „Claus Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen“, heißt ein Dramolett des österreichischen Schriftstellers Thomas Bernhard. Peymann, 1937 geboren als Klaus Eberhard Peymann in Bremen, ist vermutlich der berühmteste Intendant im deutschsprachigen Raum. Nicht eben uneitel, gern deutlich, gern auch mal auf Krawall gebürstet. Unterhaltsam, das ganz sicher. Ein Theatermensch durch und durch.

In Hamburg hat er Abitur gemacht, nach Hamburg zurückzukehren kann er sich vorstellen. Noch aber wohnt der Chef des Berliner Ensembles in Köpenick, etwas außerhalb. Er läuft jeden Tag durch den Köpenicker Forst, liebt seinen Garten, seine Blumen, seine Rosen. Nach unerwartet sanfter Seite klingt das. Und wer hätte das gedacht: Peymann kocht Brombeergelee! Bei einer Versteigerung zugunsten von Flüchtlingen gab er kürzlich auf jeden eingenommenen Tausender ein Glas Peymannsches Gelee obendrauf. Muss man auch können: Hosenkauf und Marmelade zu inszenieren.

Seite 21 Das Interview