Nein, Mike Krüger, 63, war in seiner Kindheit nicht so arm, dass sein Elternhaus in Quickborn irgendwann abgerissen wurde, um stattdessen Slums zu errichten. Dieses Märchen erzählt der Hamburger Komiker, Sänger und Moderator nur gern in seinen Shows.

Die Wahrheit steht in seiner Autobiografie „Mein Gott, Walther: Das Leben ist oft Plan B“. Und schon die Geburt von Michael Friedrich Wilhelm Krüger verlief nicht nach Plan. Statt wie vorgesehen in Hamburg erblickte Krüger auf einer Geschäftsreise seiner Eltern in Ulm das Licht der Welt. Auch Komiker wollte er nach seiner Betonbauerlehre und seiner Bundeswehrzeit als Kraftfahrer bei den Marinefliegern nicht werden, sondern Architekt. Aber aus den Liedern, die er in einer Kellerkneipe in Hammerbrook spielte, um die Haushaltskasse aufzubessern, wurden Hits: „Mein Gott, Walther“, „Ich bin Bundeswehrsoldat, ein toller Typ“.

Leider hatte der tolle Typ vor seiner Sängerkarriere – als Schlagzeuger der Band Scourge – bei einem Konzert im Gemeindesaal der Christus-Kirche in Garstedt einen blöden Anmachspruch: „Rauchst du auch?“ fragte er eine hübsche Blonde. Sie sagte „nein“ und ging. Aber nach drei Wochen sah er sie wieder. Dieses Mal fragte sie ihn: „Rauchst du auch?“ Am 12. Dezember 1975 sagten sie beide „ja“, Birgit und Mike, und leben heute in Wellingsbüttel im Nichtraucherhaushalt.


Seite 16 Interview mit Mike Krüger