Umfrage zeigt, was Kinder bei Autofahrten am meisten nervt. Nein, die 600. Wiederholung von Bibi-Blocksberg-Geschichten ist es nicht

Wenn Eltern an lange Autofahrten mit ihren Kindern denken, verdrehen sie gern stöhnend die Augen. Wer nach der gefühlt 800. Wiederholung des Frageklassikers „Wann sind wir da?“ noch nicht weichgekocht ist, erlebt das bestimmt von „Bibi Blocksberg“-Hörspielen, Übelkeit oder Harndrang lange vor der nächsten Ausfahrt oder Raststätte.

Aber jetzt schlägt das Imperium zurück. Die Autohersteller von Ford haben mehr als 2000 Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren in fünf Ländern nach nervtötendem Verhalten ihrer Eltern befragt.

Zunächst der generelle Trend. 66 Prozent der kleinen Passagiere sind mit dem Verhalten ihrer fahrenden Erziehungsberechtigten unzufrieden. Da tut sich doch ein neues Forschungsfeld für die Verkehrspädagogen auf. Dabei gibt es auch noch nationale Besonderheiten zu berücksichtigen. Und womit gehen wir den Kleinen auf den Keks?

39 Prozent der britischen Kinder stört es am meisten, wenn ihre Eltern singen. Wobei es wahrscheinlich weniger um die Tatsache an sich geht, als um das Was und das Wie. Die Fahrgastzelle funktioniert eben wie ein Faradayscher Käfig. Bitter nur, dass nicht nur keine Elektrizität herein, sondern schrecklicher Gesang nur schwer hinaus kann. „Sind so kleine Ohren“, könnte man mahnend an einen Song von Bettina Wegener erinnern. In Frankreich stören sich die Kinder an ihren fluchenden Eltern. Das ist ja wohl wirklich das letzte, blöde Kinder!

In Großbritannien, Italien und Deutschland fühlt sich der Nachwuchs pikiert, wenn die Vorbilder am Steuer in der Nase bohren. Umfrage-Auftraggeber Ford wird nicht müde, aufzuzeigen, dass es gegen fast alle diese Missstände Gegenmittel in den Fahrzeugen gibt. So bietet der Ford-C-Max „mehr als 20 clevere Stauraumlösungen mit Ablagefächern für Sonnenbrillen, Smartphones und Tablets“. Und für Popel, möchte man ergänzen. Aber das machen die Kölner nicht, aus Rücksicht auf die Konkurrenz? Bei der deutschen GM-Tochter aus Rüsselsheim würde man so etwas viel eher vermuten, schon allein aus reimtechnischen Gründen.