Taipeh. Wie man mit einem kleinen Stolperer mal eben Millionenschäden anrichtet

Man kann stolpern. Man kann unglücklich stolpern. Und man kann ganz und gar phänomenal in ein gigantisches Fettnäpfchen stolpern. Ein Missgeschick der dritten Kategorie passierte laut "focus taiwan" einen zwölf Jahre alten Jungen in einem Museum in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh - und zur Krönung wurde es auch noch von Überwachungskameras aufgenommen.

Die Kamera zeigt mehrere Besucher vor einem mit einer Seilabsperrung gesicherten Gemälde. Ein Junge schlendert mit einem Becher in der Hand ins Bild, stößt mit dem Fuß an die Absperrung - und stützt sich reflexartig am Gemälde ab, wobei seine Faust ein Loch im Kunstwerk hinterlässt. Kann ja mal passieren.

Allerdings handelte es sich bei dem Gemälde um das 350 Jahre alte Öl-Gemälde "Flowers" von Paolo Porpora - geschätzter Wert: 1,3 Millionen Euro. Der italienische Künstler Porpora lebte von 1617 bis 1673 und ist bekannt für seine Stillleben.

Glück im Unglück: Das Museum hat "focus taiwan" zufolge nicht vor, sich die Restaurierungskosten von der Familie des Jungen erstatten zu lassen. Das Gemälde sei versichert. Chef-Organisatorin Sun Chi-hsuan soll gesagt haben, der Junge sei extrem nervös gewesen, aber ihm seien keine Vorwürfe zu machen.

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Und noch ein kleiner Pechvogel im Museum:

Ein kleines Mädchen hat im Israel-Museum in Jerusalem versehentlich ein rund 2000 Jahre altes Glasgefäß zerbrochen. Dabei handelte es sich zudem auch noch um eine Leihgabe aus den USA. Eine Sprecherin des Museums in Jerusalem bestätigte am Dienstag einen entsprechenden Bericht der Zeitung "Haaretz". Sie wollte sich nicht zu weiteren Einzelheiten äußern.

Das Gefäß gehöre der Familienstiftung Robert und Renee Belfer aus New York, berichtete "Haaretz". Es sei Teil einer Sammlung von Objekten aus dem Altertum. Wegen der Sommerferien in Israel besuchen viele Familien mit Kindern das Museum. Das Mädchen habe sich am vergangenen Sonntag anscheinend gegen die Glasvitrine gelehnt oder sie erschüttert, hieß es weiter in dem Bericht. Dabei sei das ausgestellte Objekt umgefallen.

Experten des Museums hätten es inzwischen mit Erlaubnis der Besitzer wieder repariert. Es sei in einem "besseren Zustand als zuvor". "Man muss sich sehr anstrengen, um den Bruch mit bloßem Auge zu erkennen", schrieb die Zeitung unter Berufung auf das Museum.