Eine kleine Leseprobe für alle, die wenig Zeit haben. Und für unsere Urlauber gibt es ja immer noch den „Tod zwischen den Zeilen“

„Ein Buch, wenn es so zugeklappt daliegt, ist ein gebundenes, schlafendes, harmloses Tierchen. Wer ihm die Nase nicht gerade zwischen die Kiefer steckt, den beißt es nicht.“ Viele Deutsche, um bei Wilhelm Buschs leicht beunruhigendem Bild zu bleiben, lassen sich nur zu gerne beißen. Und am liebsten im Urlaub: Für 97 Prozent der Bundesbürger gehören Erholung und ein gutes Buch zusammen, wie eine Umfrage des Online-Reisebüros Opodo ergab. 54 Prozent lesen am Strand, 24,6 Prozent im Hotel und 13,2 Prozent schon im Flugzeug oder im Zug.

Unter den Lieblingstiteln im Sommer 2015 sind Krimis wie „Engelskalt“ oder Donna Leons „Tod zwischen den Zeilen“, aber auch Helmut Schmidts „Was ich noch sagen wollte“. Es müsste eigentlich ein arg dünnes Buch ein, denn es gibt nicht viel, das Schmidt noch nicht gesagt hat. Als dünnste Bücher der Welt gelten weiter die Werke „Deutscher Humor“, „Englische Spitzenküche“ und das „Gesamtverzeichnis der griechischen Steuerzahler“.

Aber nicht jeder ist eine Leseratte. Vom früheren US-Präsidenten George W. Bush wurde berichtet, dass seine Privatbibliothek eines Tages abbrannte. Beide Bücher wurden vernichtet; und das eine hatte er noch nicht mal zu Ende ausgemalt.

Übrigens warnte der Schriftsteller Mark Twain dringend davor, selber Bücher schreiben zu wollen: „Es ist idiotisch, sechs oder sieben Monate lang an einem Roman zu schreiben, wenn man in jedem Buchladen für zwei Dollar einen kaufen kann.“ Laut Umfrage vertrauen 12,3 Prozent der Deutschen beim Kauf der Lektüre auf den Rat ihres Buchhändlers. Es gibt aber auch Leute, die zwar lesen, aber partout keine Bücher kaufen. Bei denen liegen die dann zu Hause auf dem Boden herum – weil ihnen niemand ein Regal leiht.

36 Prozent der deutschen Literaturfreunde wollen beim Lesen in eine andere Welt entführt werden. Und wenn ein Pilzkochbuch einen Druckfehler enthält, klappt das unter Umständen sogar recht schnell. Aber auch das schlechteste Buch hat zumindest eine gute Seite: die letzte.