Athen/Brüssel.

Ein Referendum wird zur Schicksalswahl. Am Sonntag stimmen die Griechen darüber ab, ob sie den Sparauflagen der Geldgeber zustimmen oder nicht. Nach letzten Umfragen ist das Land komplett gespalten. Am Freitag veröffentlichte die Zeitung „Avgi“ eine Studie, wonach 43 Prozent mit Nein stimmen wollen und 42,5 Prozent mit Ja. Viele gaben an, sie seien noch unentschlossen. Der linke Ministerpräsident Alexis Tsipras rief seine Landsleute in einer TV-Ansprache noch einmal zum Nein auf. Bei der Volksabstimmung gehe es um die Frage, ob das Volk weiter verarme und verelende. Die Griechen sollten am Sonntag ihre Zukunft in die „eigene Hand nehmen“ und gegen die Sparprogramme der Gläubiger stimmen. Sie sollten die „Erpressung“ nicht akzeptieren. „Ein Nein bedeutet nicht den Abbruch, sondern die Fortsetzung der Verhandlungen“, versicherte Tsipras. Dagegen warnen EU-Diplomaten, bei einem Nein der Griechen zur Sparpolitik drohe der Grexit, also der Austritt aus dem Euro-Gebiet. Der Euro-Rettungsfonds EFSF stufte Griechenland am Freitag als zahlungsunfähig ein.

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