An die Frauen-Fußball-WM 2011 in Deutschland hat Kim Kulig, 25, bis heute schmerzhafte Erinnerungen. Damals riss im Viertelfinale gegen Japan (0:1) ihr Kreuzband im rechten Knie. Seitdem ist sie nie mehr so recht auf die Beine gekommen. Und wenn sie auch noch nicht über das Ende ihrer Karriere entschieden hat – sie steht noch beim 1. FFC Frankfurt unter Vertrag –, hat sie jetzt eine neue begonnen: Fürs ZDF arbeitet sie bei der WM in Kanada als Expertin am Spielfeldrand. „Das ist eine tolle Möglichkeit, trotz alledem bei der WM dabei zu sein“, sagt sie.

Ihre schönste Zeit als Fußballerin erlebte Kulig beim HSV. Drei Jahre lang spielte sie im Mittelfeld der Bundesliga-Elf, wurde 2009 Europameisterin, 2010 U20-Weltmeisterin. Im selben Jahr machte sie am Gymnasium Heidberg Abitur. Sie sei intelligent, fleißig, zielstrebig, urteilten ihre Lehrer, den Mitschülern fiel ihr Ordnungssinn auf. Sie sei aber nicht so penibel, wie es Schwaben nachgesagt wird, meint sie. Vielmehr erinnere ihre Liebe für Maultaschen an ihre Heimat. In Poltringen wuchs sie mit fünf Geschwistern auf.

Hamburgs Sportlerin des Jahres 2010 studiert in Darmstadt Innen­architektur, engagiert sich seit 2012 für Zervita, einer Projektgruppe mit dem Ziel, die Aufmerksamkeit für Gebärmutterhalskrebs zu erhöhen. „Man muss schon jungen Mädchen zeigen, dass Krebsvorsorge wichtig ist.“


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