Nur noch mit Karte statt mit Geld zahlen? Drei von vier Deutschen lehnen diesen Vorschlag ab

Das klingt nach Revolution: Dänemark will die Krone abschaffen, jedenfalls im Kleingeldbereich. Geschäfte und Cafés im Königreich müssen voraussichtlich vom kommenden Jahr an keine Scheine und Münzen mehr annehmen. Der Kunde muss bargeldlos mit der Girokarte bezahlen.

Auch deutsche Top-Ökonomen sprechen sich für diesen Kartentrick aus. Bargeld hat dann ausgelacht. Das finden die Deutschen jedoch überhaupt nicht witzig. Drei von vier befragten Bürgern des Landes sind dagegen, ermittelte das Meinungsforschungsinstitut YouGov. Sie wollen nicht den Kuchen mit der Karte bezahlen oder die Zeitung mit dem Smartphone.

Nur Bares ist Wahres, das gilt auch für den Datenschutz. Beim Bezahlen mit der Karte würde – vom Bier in der Stammkneipe bis zum Einkauf der ehrlich verdienten Brötchen beim Bäcker – alles erfasst. Wer mal einen über den Durst trinkt, stellt es ernüchtert auf dem Bankkonto fest. Im Zweifel nicht nur er. Jeder zweite Befragte weiß übrigens nicht, was er dazu noch sagen soll. Er nimmt das nicht für bare Münze. Aber etwa jeder Fünfte findet das bargeldlose Bezahlen toll.

Allerdings haben die Wirtschaftsweisen mit ihrem Geldungsbedürfnis Größeres im Sinn. Geld, das man elek­tronisch versendet, stinkt zwar ebenso wenig wie Bargeld, aber man kann mit ihm keine schmutzigen Geschäfte mehr machen, meinen die Experten. Schwarzarbeitern könne man nichts mehr zustecken, Geldtransporte in Steuerparadiese blieben auf der Strecke, Drogenhandel wäre der Schnee von gestern.

Und wo der schöne Schein und die dreckigen Noten nichts zählen, braucht man auch keine Geldwaschanlagen. Doch es wird nicht soweit kommen. Es gibt da nämlich ein standhaftes Geldinstitut in der Schweiz, dessen Geschäftszweck es ist, den Fußball zu verkaufen. Wenn’s dort um Geld geht, geht’s Schein-bar immer noch besser als mit Geld, das durch die Bücher läuft. Wie soll denn sonst das ganze Schmiergeld bezahlt werden? Mit der Kreditkarte? Dann wäre ja plötzlich niemand mehr korrupt.