Andrea Schröer weiß, wo sie hingehört. „Mein Büro ist mein Platz an der Sonne“, schwärmt die 55-Jährige mit dem grauen Kurzhaarschnitt. Ihr Büro liegt seit 25 Jahren in der Westfälischen Schule für Musik in Münster. Seit ihrer Geburt lebt Schröer im nahegelegenen Ascheberg, aber einmal im Jahr tauscht sie ihr sonniges Büro für eine knappe Woche gegen ein Provisorium ein und die Tätigkeit als Direktionsassistentin gegen die einer Betreuerin beim Wettbewerb „Jugend musiziert“. Dieses Jahr findet die Endrunde von Deutschlands größtem Musikwettbewerb in Hamburg statt.

Schröer ist die erste Anlaufstelle für die Teilnehmer. Sie vergibt Übungsräume und weiß über Unterkünfte Bescheid, sie hat Ersatz für zerrissene Strumpfhosen und nimmt auch mal jemanden in den Arm, wenn das Vorspiel nicht so geklappt hat. „Ich freue mich, wenn ich Teilnehmer aus unserer Gegend beim Bundeswettbewerb treffe“, sagt sie. „Die Eltern erzählen mir oft, das sei für die Kinder wie ein Stückchen Zuhause.“ In Münster besucht sie neben der – reichlichen – Arbeit in der Musikschule täglich ihre Mutter. Aber wenn sie doch mal in die Ferien fährt, frönt sie einer ganz anderen Leidenschaft. Dann mietet sie sich ein kleines Motorrad. Ihr Traum? „Einmal die Route 66 runterfahren.“ (vfz)

Seite 16 Übung macht den Meister