Nur Hamburg, nur Kiez und Schanze – das wäre nichts für Carl Schröder. Deshalb wohnt der 54-Jährige seit einiger Zeit in einem Dorf bei Brunsbüttel. „Ich brauche beides, habe auch noch eine Wohnung hinter der Reeperbahn“, sagt Schröder, der 1991 zu den Gründern des 3001-Kinos gehörte und immer noch dort arbeitet. Das Kino aus der Schanze hat lange Zeit Filme am Millerntor gezeigt – womit nun leider aus Sicht der Macher des Stadtteilkinos Schluss sein soll. Schröder ist sowohl bei den Open-Air-Filmnächten als auch im Stammhaus in der Schanzenstraße für die Technik zuständig.

Ein verantwortungsvoller Posten: Wenn er auf dem Land ist „und den Finger in die Erde steckt“, wie der Garten-Fan das nennt, hat er sein Handy immer griffbereit. Der gebürtige Barmbeker lernte einst bei Philips den schönen Beruf des Nachrichtengerätetechnikers, ging erst nach Hessen, dann nach Duisburg (Soziologie, ein Semester) und kehrte in die Heimat zurück. Er sei nicht so der Theoretiker, sagt Schröder, und er stehe gerne in der zweiten Reihe – „mit dem Schraubenzieher in der Hand“. Umweltbewusst ist er auch: Er hat nämlich nicht nur deshalb zwei Wohnsitze, weil er die perfekte Mischung aus Landruhe und Stadtaufgeregtheit braucht, sondern auch weil er nur einmal die Woche ins Auto steigen will – „alles andere wäre ökologisch nicht vertretbar“. (tha)

Seite 14 Ärger um Kino am Millerntor