Wohl der, die nicht nur grün denkt, sondern auch entsprechend lebt. Als Ruth Kastner nach dem Parteitag in ihren Wohnort Bargteheide heimkehrte, freute sich die alte und neue Landesvorsitzende der Grünen in Schleswig-Holstein auf Ehemann Rolf, Tochter Nora und eine Idylle im Grünen – schnuckeliges Schwedenhaus und Garten mit Kräuterbeet inklusive.

Geplant war der Erfolg in der großen Politik nicht. Nach ihrem Abschied aus der Redaktion des Hamburger Abendblatts 2009 trat die promovierte Germanistin der grünen Partei bei. Der Aufstieg vom Ortsverein zur Chefin des Landesverbands geschah im Sauseschritt: Zum dritten Mal wurde die gebürtige Hamburgerin, immer noch eine passionierte Zeitungsleserin, in das hohe Amt gewählt.

Wenn im Sommer Muße ist, reist das Ehepaar wieder auf seinen alten Bauernhof nach Schweden. Dann hat Nora ihr Abitur geschafft. Dies ist ein weiterer Meilenstein im Leben, das der 63-jährigen Mutter und Politikerin jede Menge Spannung beschert: „Ich habe mich nach dem Abschied vom Journalismus auf ein großes Abenteuer eingelassen.“ Das Ergebnis wurde gestern Abend beim Griechen in Bargteheide gefeiert – bescheiden und bodenständig, wie es Ruth Kastners Art ist. (jmo)

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