Wenn Marco Mess der Wind kräftig um die Nase weht, ist er voll in seinem Element. „Je höher, desto besser“, sagt der Höhenretter der Hamburger Feuerwehr, der gestern mit seinen Kollegen den Ernstfall an der Elbphilharmonie probte. „Man lernt Hamburg aus einem neuen Blickwinkel kennen. Und kommt dorthin, wo sonst eigentlich niemand hinkommt. Das ist schon toll.“

Es sei für ihn immer schon ein Kindheitstraum gewesen, Feuerwehrmann zu werden, sagt der 26-jährige Familienvater, der mit Ehefrau und Tochter Laura, 4, in Reinfeld lebt. Da überrascht es nicht, dass er schon als Jugendlicher in der Freiwilligen Feuerwehr mitgemischt hat, bevor er nach dem Realschulabschluss und der Ausbildung zum Industriemechaniker die Ausbildung zum Feuerwehrmann und zum Rettungssanitäter machte – zwei unabdingbare Voraussetzungen für den Einsatz als Höhenretter. „Natürlich muss man auch schwindelfrei sein. Das wird getestet.“ Heute koordiniert Marco Mess das Team der Höhenretter in der Feuerwache Barmbek. Als Orkantief „Niklas“ vor zwei Wochen am Dach eines Gebäudes in der Spaldingstraße zerrte und die Fassade einzustürzen drohte, sicherten er und seine Kollgen das Haus mit Sandsäcken.

Seine Freizeit verbringt Marco Mess ganz bodenständig – am liebsten mit der Familie und Labrador Jyanko. Und weil ein Höhenretter immer fit sein muss, treibt er Sport: „Ich laufe Marathon, auch in Hamburg.“

Seite 7 Einsatz an der Elbphilharmonie