Morgens um fünf ist die Welt von Jürgen Hunke wieder in Ordnung. Dann steht er auf, erwartet eine Stunde später seinen Masseur. Es folgen 45 Minuten Sport, gemeinsam mit Ehefrau Schun Li. Die Chinesin, Trainerin für Rhythmische Sportgymnastik, hat er vor acht Jahren in der Sport-Uni an der Rothenbaumchaussee kennengelernt. „Ich lebe wie ein Asket“, sagt der 71-jährige, der ohne Arbeit nicht kann. Seine neueste Ambition: Das verfallene Kurmittelhaus in Timmendorf in eine Kunsthalle zu verwandeln.

Früher gehörte sein Herz nur dem HSV. Hunke ist stolz, so oft wie kein anderer in der langen Geschichte des Vereins Verantwortung getragen zu haben. Vor vielen Jahren hat er dann die asiatische Kunst für sich entdeckt (er ist einer der größten Asia-Importeure des Landes), wurde Anhänger der buddhistischen Philosophie, führt Galerien in Timmendorf, Berlin und Hamburg und arbeitet täglich in seinem Verlag Mikado am Mittelweg. Seit 20 Jahren ist er zudem mit großem Erfolg Eigentümer des Privat-Theaters „Kammerspiele“.

Über sich verrät Jürgen Hunke: „Ich bin fit wie Lumpi.“ Er trinkt keinen Alkohol, raucht nicht. „Meine Frau achtet genau darauf, dass ich diszipliniert lebe.“ Nur ein Ritual wird im Hause Hunke streng beibehalten: Jeden Abend spielt das Ehepaar mit Töchterchen Sara Li, 7, den Tagesmeister in „Mensch ärgere Dich nicht“ aus. (ma)

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