Zu GriechenlandNoch nie in der über fünfjährigen Geschichte der Dauerhilfe für Athen war in der Euro-Gruppe der Überdruss am griechischen Selbstmitleid so groß wie jetzt. Und noch nie waren sich die Euro-Staaten so einig. Das Verständnis für Athen ist einfach aufgebraucht. Der griechische Finanzminister hat seinen Kollegen aus Osteuropa kaltschnäuzig mitgeteilt, deren Länder müssten die Erhöhung griechischer Sozialleistungen mitfinanzieren, obwohl diese Leistungen dort niedriger sind als in Griechenland. Wundert er sich über die einhellige Ablehnung seiner Kollegen? FRANKFURTER ALLGEMEINE

Griechenlands Verbleib in der Euro-Zone hängt nun am Verhalten der griechischen Sparer. Stürmen sie die Banken, ist Griechenland kaum zu retten. Ein ungewollter Grexit, durch schlechtes Krisenmanagement forciert. Bewusst? Fest steht: Die Rechnung zahlt Griechenlands Bevölkerung. Für Europa bleibt der symbolische Schaden, der Prozess der Einigung ist reversibel. Nicht nur Griechenland allein also hat viel zu verlieren in dieser sich gefährlich lange hinziehenden Krise. BERLINER ZEITUNG

Ohne Euro steht Griechenland eine Höllenfahrt bevor, gegen die jedes Sparkonzert eine müde Veranstaltung war. Der Euro-Raum, das steht nunmehr fest, bleibt hart. Tsipras sollte langsam begreifen, wo Griechenlands Freunde sitzen. Und seine Ministerschar täte gut daran, die Illusion fahren zu lassen, man könne sich zahlungskräftige Investoren irgendwo anders suchen. Hellas steht mit dem Rücken an der Wand. NÜRNBERGER NACHRICHTEN