Zu Islamismus/Pegida

Mitschüler, Nachbarn, Kollegen, Nationalspieler: Jeder im Westen Deutschlands lebt seit langer Zeit mit Muslimen zusammen. Viele wissen um Ramadan, Zuckerfest, Beschneidung und Schweinefleischverbot, und der überfällige Bau von Moscheen ruft nur noch Ewiggestrige und Rechtsextreme auf den Plan. Das ist gut so, denn in einem der Freiheit verpflichteten Land hat jeder das Recht, seinen Glauben zu leben. Merkwürdig, das extra betonen zu müssen, aber in Pegida-Zeiten offenbar notwendig. Danke, Frau Bundeskanzlerin, manchmal muss auch Selbstverständliches einmal ausgesprochen werden. NORDSEE-ZEITUNG

Die Meinungs- und Pressefreiheit hat derzeit in Deutschland keinen aggressiveren Feind als Pegida, weite Teile der AfD und die NPD, die im bekannten NS-Jargon jedes Medium, das an die Unveräußerlichkeit der Menschenwürde erinnert, als „Lügenpresse“ bespeien. Und Meinungs- und Pressefreiheit hatten und haben nicht nur in Frankreich, sondern in Europa keine entschlosseneren Verteidiger als die Karikaturisten von „Charlie Hebdo“. BERLINER ZEITUNG

Nichts, keine gesetzgeberische oder polizeiliche Maßnahme, kann für die europäischen Gesellschaften die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Islam ersetzen, auf den sich Terroristen hier und im Nahen Osten und in Afrika berufen. Der Zugang zur Kenntnis des bislang Unbekannten ist Bildung. Bildung ist Aufklärung. Diese Erleuchtung brauchen Christen wie Muslime, Juden wie Atheisten. TAGESSPIEGEL