Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter und Ombudsmann des Hamburger Abendblatts, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der Institutionen und Unternehmen. Er kümmert sich auch um redaktionelle Anliegen von Lesern.

92-Jährige hatte Ärger mit Telefon

Ralph H. schildert dem Leserbotschafter folgenden bewegenden Fall: „Ich schreibe Ihnen im Auftrag meiner Mutter Erika, 92, die zwar noch voll geschäftsfähig ist, aber leider stark sehbehindert. Ich bin ihr Bevollmächtigter. Meine Mutter musste unlängst aus gesundheitlichen Gründen leider ins Seniorenheim ziehen. Ihren Telefonanschluss wollte sie gerne mitnehmen. Leider war ihr Anbieter innerhalb von drei Monaten nicht in der Lage, den Anschluss auf die neue Adresse umzustellen. Daraufhin kündigten wir den Anschluss fristgemäß zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Nach diversen Anfragen erhielten wir dann auch die Kündigungsbestätigung. Das hielt Telefonica aber auch nicht davon ab, Telefongebühren von 24,90 Euro für einen bestimmten Monat abzubuchen. Gleichzeitig wurde eine Servicegebühr für den Umzug von 19,99 Euro abgebucht. Für einen Anschlussumzug, der nicht durchgeführt wurde! Hierauf versuchte ich, das Problem telefonisch zu lösen, was aber aufgrund ewig langer Warteschleifen und anschließender Trennung der Verbindung nicht gelang. Daraufhin schickte ich E-Mails und Faxe, in denen ich den Sachverhalt schilderte und weitere Abbuchungen untersagte. Als Antwort gab es nur eine Mahnung mit vier Euro Mahngebühren. Daraufhin schickte ich einen Brief per Einschreiben mit Rückschein. Die Antwort war nur wieder ein standardisiertes Schreiben mit der Drohung mit einem Inkassounternehmen. Es folgten weitere Mitteilungen, man werde einen Gerichtsvollzieher einschalten und ein Verfahren vor Gericht anstrengen.“

Eine Sprecherin der zuständigen Firma Telefonica prüft den Fall und nimmt Stellung: „Wir bedauern die entstandenen Unannehmlichkeiten sehr. Unsere Fachabteilung hat sich den Sachverhalt angeschaut. Der Kündigungsprozess ist bei uns systembedingt, und es kann leider vorkommen, dass trotz fristgerechter Kündigung noch eine Rechnung automatisch ausgestellt wird. In der kommenden Abschlussrechnung werden der Kundin die entstandenen Mehrkosten zurückerstattet.“

So erreichen Sie den Leserbotschafter:Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.