Zur FDP

Die FDP jetzt also als Telekom-Partei. Bisher haben ihr solche Modernisierungs-Übungen nie geholfen: Irgendwann wurde aus der FDP die F.D.P., drei Punkte sollten es richten und taten es nicht. Später verschwanden sie wieder, aber auch das brachte nichts. Magenta – das reicht nicht, um in Parlamente zurückzukehren. Wenn nicht bald Inhalte geliefert werden, wird die FDP zum Thema allein für Historiker. MÄRKISCHE ODERZEITUNG

Die FDP will einen Neuanfang, eine Rückbesinnung auf die liberalen Wurzeln in neuem, jugendlicherem Gewand. Aber die Freidemokraten wollen auch nicht zu viel wagen. Beispiel Quote: Suding betonte in Stuttgart, es sei egal, welches Geschlecht man in ihrer Partei habe. Frauen könnten aufsteigen, wenn sie nur hart genug arbeiteten. Sie sei schließlich das beste Beispiel dafür. Damit vergeben die Liberalen die wichtige Chance, sich eine kleine, aber bedeutende Nische zu erobern. Aus ihrer Sicht funktioniert Gleichberechtigung auch ohne Quote. Wenn sie schon entgegen allen Realitäten daran festhalten, dann müssen sie eine Politik entwerfen, die allen die gleichen Chancen bietet. Sonst hat die FDP die letzte Chance vertan, die ihr noch blieb. FRANKFURTER RUNDSCHAU

Es stellt sich nicht die Frage, was die FDP braucht, sondern wer die FDP braucht. Lindner jongliert zwischen modernem Image und traditionellen Inhalten. Denn unter der neuen Farbe steckt die klassische Steuersenkungspartei. Gerade mit diesem Thema hat sich die FDP tief in die Krise geritten. WESTFÄLISCHE NACHRICHTEN