Eine Glosse von Alexander Josefowicz

Setzen Sie bitte folgende Namensreihe sinnvoll fort: Nelson Mandela, Martin Luther King, Jesus... Na, wer fehlt? Ich bitte Sie, so schwierig ist das doch nicht. Madonna natürlich. Also zumindest in ihrem eigenen, von gut 30 Jahren Karriere als Popstar augenscheinlich ein wenig in Mitleidenschaft gezogenen Kopf.

Auf dem Cover ihres demnächst erscheinenden Albums „Rebel Heart“ ist der Kopf der Sängerin zu sehen, nachdem er sich ziemlich in schwarzem Tüdelband verheddert hat. Und im sozialen Bildernetzwerk Instagram hat sie dazu diverse andere eingewickelte „Rebel Hearts“ gepostet, darunter neben Musikern wie Bob Marley und John Lennon eben auch King und Mandela.

Dass das einigen Menschen (Madonna-Fans) nachvollziehbar, anderen (vermutlich den meisten anderen) wiederum respektlos vorkommt, quittierte der Star mit einer recht ungelenk formulierten Entschuldigung bei Facebook. In dieser betont Madonna, sie behaupte nicht, diese Menschen zu sein, bei den Gezeigten habe es sich schlicht ebenfalls um „Rebel Hearts“ gehandelt.

Ach so, in Madonnas Brust schlägt also ein ebenso rebellisches Herz wie einst in der von Martin Luther King oder Nelson Mandela. Das ist nicht auszuschließen – auch wenn sich ihre persönliche Rebellion wohl eher gegen das Vergessenwerden richtet, weniger gegen globale Ungerechtigkeiten. Aber irgendwas ist ja immer.