Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter und Ombudsmann des Hamburger Abendblatts, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der Institutionen und Unternehmen. Er kümmert sich auch um redaktionelle Anliegen von Lesern.

Leserin bekam jetzt 285 Euro zurück

Sabine Sch., 44, Kauffrau aus Volksdorf, schreibt: „Ich habe im Internet bei der Firma Project Oona in Berlin eine Lederclutch-Handtasche für 285 Euro bestellt und bezahlt. Es handelt sich um eine Sonderanfertigung, da mein Name in die Innenseite graviert werden sollte. Die Lieferzeit für solche Produkte beträgt im Normalfall sechs bis acht Wochen laut Bestellbestätigung der Firma. Nach mehrmaligem Nachfragen per E-Mail wurde ich immer wieder vertröstet, dass sich die Lieferzeit auf zehn bis zwölf Wochen verzögere. Einen genauen Liefertermin konnte oder wollte man mir nicht mitteilen. Mittlerweile sind 14 Wochen vergangen, nichts geschieht. Im Callcenter, der einzig verbliebenen Kontaktmöglichkeit, erreicht man immer andere Personen, und diese erzählen mir seit Wochen, man werde die Sache weiterleiten. Eine Kontaktaufnahme zur Geschäftsleitung ist nicht möglich, es heißt stets, diese sei im Meeting. Von mir geforderte Rückrufe wurden schlicht ignoriert. Jetzt habe ich mein Geld schriftlich zurückgefordert, aber auch hier wird nicht mehr reagiert von der Firma. Es wäre schön, wenn Sie hier behilflich sein könnten.“

Eine Mitarbeiterin der Firma Project OONA Team nimmt Stellung: „Wir hatten bereits mehrfach Frau Sch. angeboten, die Tasche zu stornieren oder eine andere Tasche auszuwählen. Dies wurde verneint. Rückzahlungen werden über Zahlungsanbieter, das heißt, Partner, die auch Inkassogeschäfte zum Unternehmensschutz abwickeln, durchgeführt, das je nach Partner und Zahlungsmittel bis zu 14 Tage dauern kann und auch üblich ist aus Inkassoschutzgründen aufgrund von Missbrauchsfällen. Frau Sch. hatte sich final für eine Stornierung entschieden. Dies wurde von uns entsprechend weitergeleitet. Wir haben sie soeben noch einmal gebeten, ihre Unterlagen zu prüfen, und ebenso die Prüfung auch an unser Abwicklungsunternehmen gesendet.“

Die Lieferverzögerung erklärt das nicht. Jetzt ist der Fall gelöst, die Leserin hat ihr Geld zurück.

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.