Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter und Ombudsmann des Hamburger Abendblatts, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der Institutionen und Unternehmen. Er kümmert sich auch um redaktionelle Anliegen von Lesern.

„Ich fühle mich hilflos“

Hausfrau Selime C., 48, aus Osdorf schreibt dem Leserbotschafter folgenden Fall:

„Meine Tochter, 19, Abiturientin, und ich besuchen seit mehreren Monaten regelmäßig die Familienkasse, da ich für meine Tochter seit mehr als 17 Monaten kein Kindergeld bekomme. Es geht insgesamt über einen Betrag von rund 2000 Euro. Jedes Mal, wenn wir dort hingehen, um uns zu informieren, ob sich das Problem geklärt hat, wird ein neues Formular erstellt und angeblich weitergeleitet, da die Berater kein Problem im Computer finden können und selbst nicht wissen, warum wir kein Kindergeld bekommen. Die Kontodaten stimmen überein, und eine Schulbescheinigung ist auch vorhanden – dennoch bekomme ich kein Kindergeld, und niemand will uns sagen, warum, beziehungsweise niemand ändert etwas daran. Ich fühle mich hilflos und weiß nicht, was ich noch tun soll. Ich bitte um Ihre Hilfe und hoffe, dass Sie etwas bewirken können.“

Knut Böhrnsen, Pressesprecher der zuständigen Agentur für Arbeit Hamburg, sagt zu dem Fall: „Um es gleich vorwegzunehmen, können wir es uns nicht erklären, warum Frau C. als Mutter das ihr zustehende Kindergeld nicht bekommen hat. Dies vor allem deshalb, weil alle notwendigen Unterlagen zur Antragsbearbeitung vorliegen und die Familienkasse Nord keinerlei Bearbeitungsrückstände aufweist. Wir bedauern die Zahlungsverzögerung zutiefst, wissen wir doch um die Wichtigkeit des Kindergeldes in jeder Hamburger Familie. Vermutlich ist eine sogenannte Wiedervorlage, eine Art technischer Erinnerungshinweis, übersehen worden oder in der großen Menge von Bearbeitungsfällen weggerutscht. Das darf natürlich nicht passieren. Die Familienkasse Nord (dazu gehören die Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern) bearbeitet in jedem Monat etwa 50.000 Vorgänge zum Kindergeld. Gleichzeitig informieren und beraten wir auch rund um das Thema Kindergeld.“

Der Fall ist jetzt gelöst, die 2000 Euro wurden nachgezahlt, die Hamburger Familie bekommt nun ihr Kindergeld wieder.

So erreichen Sie den Leserbotschafter:Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.