Zu FlüchtlingenDeutschland erlebt derzeit einen Zustrom von Flüchtlingen wie seit 20 Jahren nicht mehr. Neue Behelfsunterkünfte müssen zum Teil innerhalb weniger Tage geschaffen werden. Wer kann es da den Städten und Gemeinden verdenken, dass sie den Betrieb privaten Firmen übertragen? Sie selbst hätten gar nicht das Personal und die Mittel dafür ... Der Umgang mit Flüchtlingen ist eine nationale, eine europäische Aufgabe. Länder und Kommunen damit alleinzulassen, ist schäbig. Nordwest-Zeitung

Die Versorgung von Asylwerbern ist in der Genfer Flüchtlingskonvention als Aufgabe des Staates klar geregelt. In Deutschland endet diese Aufgabe offenbar dort, wo es teuer wird: bei der Unterbringung der Flüchtlinge. Privatfirmen sollen sich um die Asylbewerber kümmern. In der Wirtschaft spricht man da von einer Win-win-Situation. Beide Seiten gewinnen: Die eine wird eine ungeliebte Aufgabe los, die andere profitiert davon. Der Skandal zeigt: Flüchtlingen zu helfen ist bis zur letzten Konsequenz eine Staatsaufgabe. Da gibt es nichts zu privatisieren. Sächsische Zeitung

Die EU-Staaten haben ihre Möglichkeiten keineswegs ausgereizt. Deutschland gehört zu den Ländern, die bereits viele Bewerber aufgenommen haben und weiter aufnehmen. Andere halten sich da weitaus mehr zurück. Die Opfer der Unrechtsregime vor Verfolgung, vor Folter, vor dem sicheren Tod zu bewahren ist das Anliegen des Asylrechts. Die Gemeinschaft darf nicht zulassen, dass dieses Recht ausgehöhlt wird. Rhein-Zeitung