Zur Flüchtlingspolitik

Es gibt keine einfachen Rezepte zur Begrenzung des Flüchtlingselends. Innenpolitisch ist mehr Mut gefragt, eine Aufnahmebereitschaft in der Gesellschaft zu erzeugen. Wer wie de Maizière polemisiert, Deutschland könne nicht alle Mühseligen und Beladenen auf der Welt aufnehmen, schürt Ressentiments und wird seiner Verantwortung nicht gerecht. Außenpolitisch braucht es mehr Ge- und Entschlossenheit. Dazu gehören der Dialog mit den Krisenstaaten und eine klare Kante gegenüber den heimlichen Unterstützern von Terror und Menschenschleuserei. Stuttgarter Zeitung

Zur Flexi-Rente

Die Große Koalition sollte ihre starke Mehrheit nutzen, um – wie einst mit der Rente mit 67 – das Notwendige zu tun. Deutschland braucht einen Mentalitätswandel. Arbeiten im Alter muss ein Massenphänomen werden. Die Flexi-Rente setzt auf die Freiwilligkeit der Arbeitnehmer und ihrer Arbeitgeber. Es ist eine sanfte Methode, mit der den Deutschen die Sehnsucht nach dem endlos langen Ruhestand ausgetrieben werden soll. Gut möglich, dass dafür am Ende doch härtere Maßnahmen nötig sein werden und wir um die Rente mit 69 oder 70 nicht herumkommen. Die Welt

Zu den Pannen bei Apple

Menschen, die bei jeder Zugverspätung auf der Facebook-Seite der Bahn ausrasten, rennen in die Apple-Stores und kaufen sich für Hunderte Euro ein Gerät, das in der Hosentasche verbiegt. Viele von ihnen besitzen noch das Vorgängermodell. Und das Vorvorgängermodell. Das sind keine Kunden, das sind Fans. Eine Weile ist so ein Verhältnis gut für einen Konzern, weil Fans mehr kaufen als durchschnittliche Kunden und weil sie über das eine oder andere Problem mit einem neuen Gerät gnädig hinwegsehen. Welche Beziehung ist schon perfekt? Doch diese Liebe ist auch die größte Gefahr für Apple. Enttäuschte Kunden verzeihen irgendwann. Enttäuschte Fans hassen. Konkurrent Google freut sich auf sie. Süddeutsche Zeitung