Zur Politik von Präsident Putin

Zu Hause kann er sich allerdings keinen noch so klammheimlichen Ausstieg aus dem Rebellenkrieg im Donbass erlauben. Der könnte seinen dort über Jahrzehnte aufgebauten Ruf als der Boss mit dem Sieger-Gen nämlich glatt ruinieren. Putins Kampf um die Ukraine wird weitergehen. Putin ist 61, ein noch junger Politiker in körperlicher Topform. Sein Weltbild wird er nicht mehr ändern. Und die westlichen Sanktionen sind ihm bisher nur die Bestätigung, dass er so weit alles richtig gemacht hat. General-Anzeiger (Bonn)

Zum Afrika-Gipfel

Reichlich spät erkennt Afrika, dass China kein selbstloser Helfer ist, sondern auf dem Schwarzen Kontinent knallharte Eigeninteressen verfolgt. Die vielen Billigimporte aus Fernost haben in Afrika großen Schaden angerichtet und die wenige Industrie, etwa eine kleine Textilbranche, weitgehend zerstört. Auch importiert China bei seinen Großprojekten in Afrika zumeist eigene Arbeiter und verhindert so, dass neue Jobs entstehen oder ein nennenswerter, nötiger Wissenstransfer erfolgt. Handelsblatt (Düsseldorf)

Zu Bankenkrise in Portugal

Noch vor zwei Jahren hätte die Nachricht über eine kollabierende Bank in einem Euro-Peripherieland, die der Staat auffangen muss, Panik ausgelöst und zu Spekulationen über ein Ende des Euro geführt. Europa demonstriert eine Schnelligkeit und Einigkeit, die bei der Explosion der Probleme in Griechenland und Irland 2010 fehlten. Der Standard (Wien)