Zu Putins Militärmanöver

Nein, es ist keine vertrauensbildende Maßnahme, wenn Moskau just an dem Tag ein beispielloses Militärmanöver startet, an dem in Lüttich die Vertreter von 20 ehemaligen Weltkriegs-Nationen zusammenkommen, um des millionenfachen Leids zu gedenken, das mit dem Überfall Deutschlands auf das neutrale Belgien auf den Tag genau vor 100 Jahren seinen Anfang nahm. Der Kreml zielt erkennbar darauf ab, Europa in neue Kriegsangst zu versetzen, es gefügig, mindestens empfänglich zu machen für die Wünsche Großrusslands. Münchner Merkur

Zum Krisenherd Nahost

Der Bürgerkrieg in Syrien hat eine der tödlichsten Wochen seit seinem Ausbruch 2011 hinter sich. Innerhalb von 48 Stunden starben 700 Menschen. Auch Libyen versinkt im Chaos der Gewalt zwischen Milizen, die um Religion, Geld und Macht kämpfen. Der Irak existiert nur noch auf der Landkarte. Das fragile Staatsgebilde ist längst zerrissen. Bleibt zu hoffen, dass der Nahe und Mittlere Osten nicht wie einst Europa 30 Jahre Krieg und Gewalt braucht, um sein neues Gleichgewicht zu finden. Handelsblatt (Düsseldorf)

Zu Polizeieinsätzen in Stadien

Fußball ist ein gesellschaftliches Ereignis, aber er ist keine gemeinnützige Veranstaltung. Die Vereine sind es gewohnt, mit größeren Summen zu jonglieren, als all die Polizeieinsätze kosten. Es wäre nicht unbillig, von ihnen einen Teil der Kosten zurückzuverlangen, die sie der Allgemeinheit verursachen. Stuttgarter Zeitung