Zum Gaza-Bodenkrieg

Der Nahe Osten droht, sich in einen Hexenkessel zu verwandeln. Für US-Präsident Barack Obama könnte dies Anlass genug sein, mit massivem Druck auf seinen Schützling im Nahen Osten eine Zweistaatenlösung zu erzwingen und so einen Brandherd auszulöschen, der jeden Krieg in der Region zu befeuern droht. Der amerikanische Präsident hat vor Jahren einen ersten Versuch gestartet, ist dann aber zurückgerudert. Jetzt muss er um keine Wiederwahl mehr bangen. Israel ist abhängig von amerikanischer Wirtschafts- und Waffenhilfe. So sind die Vereinigten Staaten die letzte Hoffnung. Israel wie Palästinenser, befangen in ihrer eigenen Logik, sind zu einer dauerhaften Lösung ganz offensichtlich nicht fähig oder nicht willens. FRANKFURTER RUNDSCHAU

Israel und Hamas müssen unbedingt eine Waffenruhe aushandeln, die nicht nur als ein Intermezzo bis zur nächsten kriegerischen Eskalation dient, sondern ein erster Schritt ist zur Überwindung eines Konflikts, in dem es nur Verlierer gibt. Hamas hat keinen Grund zu triumphieren, denn die Palästinenser im Westjordanland folgten dem Aufruf der Islamisten zu einer neuen Intifada nicht. Der Iran ist mit seinen Waffenlieferungen zurückhaltender als in der Vergangenheit. Israel hat zwar gezeigt, dass seine Raketenabwehr funktioniert, aber es kann nicht verhindern, dass die Bewohner ständig die Arbeit unterbrechen müssen, wenn die Sirenen heulen. Das Land kann es sich unter keinen Umständen leisten, dass Tag für Tag palästinensische Zivilisten, darunter auch Kinder, getötet werden. EL PAIS (MADRID)