Zum Gaza-Konflikt

Die Härte und Unverhältnismäßigkeit des Vorgehens legt den Verdacht nahe, dass Israels Premier Benjamin Netanjahu die Tragödie um die Jugendlichen nicht als Ursache, sondern als Anlass dient. Ihr Tod bildet die perfekte Begründung, um Hamas und PLO zu diskreditieren sowie die entlassenen Palästinenser erneut festzusetzen. Aber was ist damit gewonnen? Die letzten zwei Gaza-Kriege nicht und auch nicht die Ausschaltung der Hamas. Auch dieses Mal werden die Islamisten militärisch und politisch überleben. LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

Der grausame Rachemord israelischer Extremisten an einem palästinensischen Jugendlichen hat die Welt in moralischen Aufruhr versetzt. Die nicht minder brutale Ermordung dreier israelischer Teenager rührte hingegen nur wenige. Dabei sind beide Untaten zwar gleichermaßen abscheulich – verschieden ist jedoch der Umgang damit. Die israelische Justiz hat die mutmaßlichen Mörder identifiziert und wird sie nach den Regeln eines Rechtsstaats aburteilen. Hamas-Chef Khaled Maschaal stritt zwar jede Verantwortung seiner Terrororganisation ab, erklärte aber, die „Hände derer, die es getan haben“, seien „gesegnet“. Israel hat ein internes Problem mit gewalttätigen Extremisten, während im Gazastreifen ebensolche an der Macht sind. DIE WELT

Solange das Elend im Gazastreifen so groß bleibt, wird Israel nicht in Frieden leben können. Hass und Rache – die Saat ist aufgegangen und macht beide Seiten blind. MANNHEIMER MORGEN