Zu Irak/USA

Es ist fünf Tage her, dass US-Präsident Barack Obama ausschloss, wieder Bodentruppen in den Irak zu schicken. Jetzt werden doch Soldaten entsandt, weil Bagdad in Gefahr ist, von Kämpfern der Isis überrannt zu werden. So kurz ist dieser Tage die Haltbarkeit amerikanischer Außenpolitik. Der Versicherung, die 275 US-Soldaten sollten in erster Linie die amerikanische Botschaft schützen, muss man nicht allzu viel Glauben schenken. Es werden Elitesoldaten eingesetzt werden, die gegen die Isis-Kämpfer vorgehen sollen.

Nürnberger Nachrichten

Der Nahe und Mittlere Osten ist immer für Überraschungen gut. Eben noch standen der Iran und die USA etwa im Syrien-Konflikt auf unterschiedlichen Seiten der Barrikaden. Doch dann fegt eine islamistische Terrorgruppe aus Syrien kommend durch den Irak – und Teheran und Washington finden sich in Sachen Irak auf derselben Seite wieder.

Die Welt

Die liberale Weltordnung ist auf dem Rückzug, die Machtpolitik auf dem Vormarsch. Die Wegmarken sind Syrien, die Ukraine und der Irak; Irans Atomrüstung und Chinas Ausgreifen im Pazifik. Die Ambitionen der Aufsteiger sind die eine Ursache, die „Selbsteindämmung“ Amerikas die zweite. ... Die neuen Machtpolitiker haben das Vakuum erkannt, das die ermüdeten USA nach 13 Jahren Krieg in Mittelost, nach 5000 Toten und vier Billionen Dollar, hinterlassen haben. 2011 verschwand der letzte GI aus dem Irak, 2015 wird keine selbstständig kampffähige Einheit mehr in Afghanistan stehen.

Die Zeit