Nachdem er mit seinem Wagen in der Waschanlage war, stellte ein Rentner fest, dass das Gebläse ausgefallen war.

Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow, der Leserbotschafter und Ombudsmann des Hamburger Abendblatts, vermittelt, hilft, engagiert sich für die Leser. Er schildert ihre Fälle und dokumentiert dazu die Reaktionen der Institutionen und Unternehmen. Er kümmert sich auch um redaktionelle Anliegen von Lesern.

Firma ist kulant, verneint aber Schuld

Rentner Helfried Schulke, 70, aus Altengamme schreibt dem Leserbotschafter: „Als ich kürzlich in der City in eine Waschanlage hineinfuhr, hielt ein Mitarbeiter bei der Vorwäsche den Strahl des Hochdruckgerätes ungewöhnlich lange auf die Windschutzscheibe und die Motorhaube meines Autos, worüber ich mich schon wunderte. Ich bin dort seit Jahren zufriedener Kunde. Beim Verlassen der Waschanlage stellte ich fest, dass das Gebläse ausgefallen war. Ich fuhr zu einer Werkstatt und reklamierte dies wenig später beim Betriebsleiter der Waschanlage. Wir stellten gemeinsam fest, dass der Motorraum unter Wasser stand und dadurch ein Kurzschluss ausgelöst wurde. Schaden: 282 Euro. Ich bat um Regulierung durch die Versicherung der Waschanlage, vergebens.“

Der Geschäftsführer der Waschanlagenfirma sagt: „Bei der Besichtigung des Motorraums durch unseren Leiter aller Waschstraßen wurde kein Wasser im Motorraum festgestellt. Herr Schulke vertrat die Meinung, dass der Defekt durch die Unterbrechung des Waschstraßenablaufs entstanden sei, da ein Mitarbeiter von uns die Frontscheibe und die Motorhaube seines Fahrzeugs zu lange mit dem Dampfstrahler gereinigt hätte. Unsere Betriebsvideoanlage hat den ganzen Vorgang des Vorreinigens festgehalten, und nach Ansicht dieses Videomaterials konnte eine verlängerte oder nicht sachgemäße Vorreinigung durch unseren Mitarbeiter ausgeschlossen werden. Unser Leiter lehnte aufgrund dessen die Reklamation ab und erklärte Herrn Schulke zudem, dass er das Waschstraßengelände nach der Wäsche verlassen und die Reklamation erst zu einem späteren Zeitpunkt angezeigt habe. Wir bedauern, dass wir seine Reklamation nicht als Schaden anerkennen können. Als kleines Entgegenkommen, ohne Schuldanerkenntnis, bieten wir dem Kunden eine kostenlose Autowäsche an.“

Kulante Reaktion, aber ein Widerspruch bleibt: „Ich habe Zeugen, dass der Motorraum unter Wasser stand. Die Versicherung hätte einspringen können“, kritisiert Helfried Schulke.

So erreichen Sie den Leserbotschafter:Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.