Zur deutschen Wirtschaft

Die deutsche Wirtschaft boomt – und selbst die Bundesregierung kann daran nichts ändern. Diese Koalition verteilt Rentengeschenke wie kaum eine andere vor ihr, fordert von den Tarifparteien hohe Lohnabschlüsse, beschneidet und verteuert die Zeitarbeit, führt einen hohen Mindestlohn ein, haut eine Mietpreisbremse in den Wohnungsmarkt und verteuert die Stromkosten. Doch weil es so viele Beschäftigte wie nie zuvor gibt, die fleißig Steuern und Abgaben in Rekordhöhe zahlen, darf obendrein der Finanzminister darauf hoffen, bald einen Haushalt ohne neue Schulden vorlegen zu können. Allen Belastungen zum Trotz ist die deutsche Volkswirtschaft eine kräftige Lokomotive der lahmen Konjunktur in der Euro-Zone. Wie passt das zusammen? Frankfurter Allgemeine

Zur französischen Wirtschaft

Die sozialistische Regierung will zeigen, dass auch sie Schutz vor den Grausamkeiten der Globalisierung bietet, wie ihn die Rechtspopulisten im EU-Wahlkampf versprechen. So hat sich Wirtschaftsminister Montebourg, der das Angebot von Siemens favorisiert, per Dekret ein Vetorecht zuerkannt. Sollte Alstom unter politischem Druck eine wirtschaftlich unvernünftige Entscheidung treffen, hätte das nicht nur für das Unternehmen nachteilige Folgen. Die Kunde von massiver staatlicher Einmischung dürfte auch ausländische Investoren abschrecken, auf die das wachstumsschwache Land angewiesen ist. Berliner Zeitung

Zur europäischen Wirtschaft

Wie lange wollen wir die Griechen unterstützen? Wie gehen wir Deutschen mit unserem Nachbarn Frankreich um, der jegliche Reformen verweigert und zum kranken Mann Europas wird? Diese Fragen zu stellen ist nicht europafeindlich, nur weil die AfD sie auch stellt. Viele Bürger blicken mit wachsender Skepsis auf ein Europa, das sie vor allem als teure Veranstaltung wahrnehmen. Europa war und ist eine „Frage von Krieg und Frieden“, sagt Altkanzler Helmut Kohl. Ja, so wichtig ist Europa.

Kieler Nachrichten