Zum Tag der Arbeit

Ein Kampftag, an dem es eigentlich nichts zu kämpfen gibt: An diesem 1. Mai können die Gewerkschaften sich zurücklehnen und ihre Erfolge feiern – Mindestlohn in der Gesetzgebungs-Pipeline, Rente mit 63 durchgedrückt. Selten war eine Bundesregierung so gewerkschaftsfreundlich wie diese Koalition aus CDU und SPD. Da fällt selbst dem DGB-Boss nicht mehr ein als die Forderung, die Bundesregierung dürfe jetzt dem Druck der Wirtschaftsverbände nicht nachgeben. THÜRINGISCHE LANDESZEITUNG

Russlands Vorgehen in der Ukraine

Ein Szenario, bei dem die Russen weiter Boden gutmachen, ohne dass es zu einer vollständigen Invasion kommt, wäre gleichzeitig ein Szenario ohne umfassende wirtschaftliche Sanktionen. Viele würden das sicher begrüßen. Aber der Preis wird in Form einer neuen europäischen Sicherheitsordnung bezahlt, die Russland das Recht gibt, Grenzen zu ziehen und Regierungen nach Belieben zu zermalmen. Die unangenehme Wahrheit ist, dass Russland dem Westen als Machtspieler haushoch überlegen ist, dessen politische Führer immer noch nicht in vollem Umfang zu verstehen scheinen, was gerade geschieht. Russland spielt Schach, und der Westen spielt Ball. Die Konsequenzen können nur erschreckend sein. GÖTEBORG-POSTEN

Zur qualvollen Hinrichtung eines Mörders in den USA:

Damit scheint der Bankrott der Todesstrafe in den USA so gut wie besiegelt zu sein, zumindest in moralischer Hinsicht. Der Staat Oklahoma setzte gegen besseres Wissen eine Hinrichtung mit einem nicht erprobten Mittel durch – und gegen ein anfängliches richterliches Verbot. Das Recht des Gefangenen auf einen schnellen und schmerzlosen Tod ... wurde durch den Staat wissentlich verletzt. In der EU ist die Todesstrafe seit 2000 unwiderruflich abgeschafft. Inzwischen scheint die Todesstrafe auch in den USA auf dem Rückzug zu sein, wenngleich in deutlich langsamerem Tempo. NRC HANDELSBLAD (AMSTERDAM)