Die Anlagen vermögender Kunden steigen auf 6,5 Milliarden Euro. Zudem erlebe das Bausparen eine Renaissance, weil sich offenbar viele Kunden das niedrige Zinsniveau für die kommenden Jahren sichern wollten.

Hamburg. Trotz der aktuellen Turbulenzen bleibt die Deutsche Bank Hamburg zuversichtlich für den Aktienmarkt. „Wir halten es für durchaus möglich, dass der Deutsche Aktienindex (DAX) bis Jahresende auf 11.000 Punkte steigt“, sagt Rainer Grähling, Leiter des Geschäftsbereichs für vermögende Kunden in der Region Hamburg/Schleswig-Holstein. Allerdings müsse man mit stärkeren Schwankungen an der Börse rechnen.

Auch wenn die anhaltende Niedrigzinsphase bereits viele große Anleger dazu veranlasst hat, sich den Sachwerten wie Aktien und Immobilien zuzuwenden, befürchtet Grähling noch keine Überhitzung: „Eine Blase der Preisentwicklung sehen wir nicht – weder bei deutschen Aktien noch an den hiesigen Immobilienmärkten.“

Während aber in europäischen Nachbarländern knapp jeder Dritte in Aktien investiere und in den USA mehr als jeder Zweite, seien es in Deutschland nur sieben Prozent, sagt Stefan Knoll, Sprecher der Geschäftsleitung der Deutschen Bank Hamburg: „Noch haben unsere Kunden ihre Risikoscheu bei der Geldanlage nicht abgelegt.“ Aus Mangel an attraktiven Alternativen kehrten zuletzt aber doch mehr und mehr Privatpersonen „vorsichtig an die Kapitalmärkte zurück“. So nahm das Depotvolumen in Hamburg um 4,2 Prozent auf knapp 3,6 Milliarden Euro zu.

Ungebrochen sei der Wunsch nach dem Eigenheim, so Knoll – und mit Blick auf den hohen Mieteranteil verspreche der Immobilienmarkt in Hamburg noch erhebliches Potenzial gegenüber vergleichbaren europäischen Regionen. In der Hansestadt erhöhte sich das Baufinanzierungsvolumen der Bank um 13,9 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro.

Zudem erlebe das Bausparen eine Renaissance, weil sich offenbar viele Kunden das niedrige Zinsniveau für die kommenden Jahren sichern wollten, sagt Knoll: In der Region Hamburg/Schleswig-Holstein nahm das Bausparvolumen um 15 Prozent auf 256 Millionen Euro zu.

Obwohl das gesamte Geschäftsvolumen in Hamburg von 10,4 Milliarden auf 10,8 Milliarden Euro wuchs, nahm die Zahl der Privat- und Firmenkunden um rund 9000 auf knapp 331.000 ab. Offensichtlich haben etliche Kunden, die zuvor mit hoch verzinsten Festgeldangeboten angelockt worden waren, das Institut wieder verlassen.

Sehr erfolgreich war die Bank dagegen im Geschäftssegment der vermögenden Kunden. Hier konnte man in der Metropolregion die Kundenanlagen um 968 Millionen Euro auf 6,5 Milliarden Euro steigern, wobei nach Angaben von Grähling ein Betrag von etwa 700 Millionen Euro durch Zuflüsse von außen hinzukam; der Rest ergab sich durch Wertsteigerungen.