Früherer SPD-Landeschef Ingo Egloff wirbt künftig für Hamburgs wichtigsten Wirtschaftszweig

Hamburg. Der frühere Chef der Hamburger SPD, Ingo Egloff, 57, wird nach Information des Abendblatts zum 1. Januar 2014 neuer Chef von Hafen Hamburg Marketing (HHM). HHM ist, vor allem im Ausland, der wichtigste Werbe- und Marketingträger des größten deutschen Seehafens. Egloff war von 2011 bis zur Bundestagswahl Abgeordneter in Berlin. Er hatte seinerzeit das Mandat von Olaf Scholz (SPD) übernommen, nachdem dieser Erster Bürgermeister in Hamburg geworden war. 2007 bis 2009 führte der Rechtsanwalt Egloff die Hamburger SPD, 2006 bis 2011 war er stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion. Im Bundestag hatte sich Egloff vor allem als Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie mit Themen der maritimen Wirtschaft beschäftigt.

Am heutigen Nachmittag wird HHLA-Manager Thomas Lütje, Aufsichtsratsvorsitzender von HHM, die Belegschaft über die Personalie informieren. Die bisherige HHM-Vorstandsvorsitzende Claudia Roller hatte im Juni ihren Rücktritt zum Jahresende aus gesundheitlichen Gründen bekannt gegeben. Seit Juli führt HHM-Vorstand Axel Mattern die Geschäfte. Roller war seit 2008 im HHM-Vorstand tätig. Nach Information des Abendblatts hatten sich eine Reihe von Kandidaten um ihre Nachfolge beworben.

Hafen Hamburg Marketing wurde 1985 gegründet und ist als Verein organisiert. Derzeit gehören HHM rund 270 Mitglieder aus der deutschen und internationalen Hafen- und Schifffahrtswirtschaft an. HHM unterrichtet die breitere Öffentlichkeit über die wirtschaftliche Entwicklung des Hamburger Hafens, vertritt die Hafenwirtschaft aber auch bei Fachmessen und internationalen Kongressen. Die Internetseite der Organisation präsentiert den Hafen in Statistiken und Informationen für Nutzer und Kunden.

In der öffentlichen Darstellung des Hafens gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Rangeleien. Die Hafenwirtschaft wird auch vom Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH) vertreten. Die Stadt formuliert ihre Interessen vor allem durch den Wirtschaftssenator, aber auch durch die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) und durch die Fraktionen in der Bürgerschaft. Auch der führende Hamburger Hafenlogistikkonzern HHLA trat in früheren Jahren gern als Sachwalter des Hamburger Hafens auf.