Zum KoalitionspokerNein, vom gewieften SPD-Chef Sigmar Gabriel lässt sich ein Horst Seehofer nicht übertrumpfen. Der CSU-Chef macht das, was er mindestens so gut wie Gabriel kann: Er setzt sich mit Drohgebärden in Szene. Neuwahl? Er hat keine Angst davor. Imponiergehabe nennen Verhaltensforscher das, was Seehofer und Gabriel veranstalten. Neue Osnabrücker Zeitung

Wenn Schwarz und Rot sich zusammentun, wird’s für die Bürger teuer. Beim letzten Mal traf’s mit dem Mehrwertsteuer-Überfall die Steuerzahler. Diesmal sind die Beitragszahler dran. Mindestrente, Erwerbsminderungsrente, Mütterrente, Familienpflegezeiten – der Lieferservice Merkel kommt kaum noch hinterher, der SPD am Rande des Nervenzusammenbruchs alle Ausgabenwünsche von den Lippen abzulesen. Deutschland zahlt einen hohen Preis dafür, dass die Kanzlerin und der SPD-Chef ihre Jobs behalten dürfen. Münchner Merkur

In der Union fragen sich viele: Wie kann es sein, dass ihre Partei nach einem fast triumphalen Wahlergebnis derartig in die Defensive gerät? Es ist dies wohl weniger Folge einer mangelnden Kunst der Kommunikation der Unionsführung. Es liegt eher daran, dass sie kaum etwas zu kommunizieren hat. Der Wahlkampf der CDU/CSU hatte nur ein einziges Thema: Angela Merkel ist eine großartige Kanzlerin; und er hatte ein einziges Ziel: Angela Merkel muss Kanzlerin bleiben. Nachdem dies auf überwältigende Weise erreicht worden war, ist aus den Antriebssystemen der Union jegliche Energie gewichen. Kölner Stadt-Anzeiger