Der deutsche Aktienmarkt hat abermals eine Woche mit Kursgewinnen hinter sich gebracht – und damit hat der Leitindex DAX seit Anfang Oktober um rund 600 Punkte zugelegt. Allerdings waren die Anleger in der zurückliegenden Woche widerstreitenden Gefühlen ausgesetzt: Überraschend gute Daten zum US-Arbeitsmarkt deuteten zwar auf eine Erholung der Konjunktur in der noch immer wichtigsten Volkswirtschaft der Welt hin. Gleichzeitig erhöhte sie aber die Wahrscheinlichkeit, dass die amerikanische Notenbank Fed von ihrer bislang ultralockeren Geldpolitik bald abrückt. Die Investoren maßen am Montag dem ersten Argument größere Bedeutung bei und griffen zu.

Nach einer Schwächephase am Dienstag und Mittwoch, in der der DAX unter anderem wegen einiger enttäuschender Quartalsberichte bis unter die Marke von 9000 Punkte abrutschte, ging es dann umso steiler wieder aufwärts. Verantwortlich dafür war dann doch wieder die US-Geldpolitik: Die künftige Fed-Präsidentin Janet Yellen sagte, die Wirtschaft müsse sich noch weiter erholen, bis man an eine Straffung denken könne.

Auf Wochensicht kletterte der DAX bis zum späten Freitagnachmittag um 0,8 Prozent. Unter den Hamburger Titeln zogen Anteilsscheine der Biotech-Firma Evotec um fast sechs Prozent an. Trotz der zuletzt abermals roten Zahlen habe die Aktie langfristig enormes Aufwärtspotenzial, urteilten Analysten. Titel des Online-Netzwerks Xing verteuerten sich um 4,5 Prozent. Dagegen schwächten sich Papiere des Hafenkonzerns HHLA aufgrund leicht eingetrübter Geschäftsaussichten um 2,5 Prozent ab.