Die OPCW wird vom Komitee für ihren Einsatz in Syrien ausgezeichnet. Vergeben wird der mit 920.000 Euro dotierte Nobelpreis am 10. Dezember in der norwegischen Hauptstadt. Favoritin Malala Yousafzai geht leer aus.

Oslo. Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW). Das teilte das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo mit. Der Preis wird am 10. Dezember vergeben und ist mit acht Millionen Kronen (knapp 920.000 Euro) dotiert.

Experten des OPCW halten sich im Bürgerkriegsland Syrien auf, um die Zerstörung von Chemiewaffen zu beaufsichtigen. In einem ersten Schritt sollen die Waffenfabriken und die Maschinen vernichtet werden, mit denen die giftigen Stoffe in Bomben gefüllt werden. Das gesamte Waffenarsenal soll bis Mitte 2014 abgerüstet werden.

Vor der offiziellen Bekanntgabe hatte bereits der öffentlich-rechtliche norwegische Radiosender NRK von der Entscheidung des Nobelkomitees berichtet. Der Sender hatte schon im vergangenen Jahr vorab den Friedensnobelpreis für die EU verkündet.

Die große Favoritin Malala Yousafzai ging damit leer aus. Die 16-Jährige hatte sich in ihrer Heimat Pakistan gegen die Taliban für das Recht von Frauen und Mädchen auf Bildung einsetzt. Skandinavische Medien hatte bis zuletzt über eine gemeinsame Auszeichnung des norwegischen Komitees mit der Unesco spekuliert.

Weitere aussichtsreiche Kandidaten waren der kongolesische Arzt Denis Mukwege, der Ende September für seine Behandlung tausender vergewaltigter Frauen bereits mit einem Alternativen Nobelpreis geehrt wurde, und der weißrussische Menschenrechtler Ales Beljazki. Unter den bekannten Kandidaten in diesem Jahr war auch US-Whistleblower Chelsea Manning (früher Bradley Manning).

Abschluss des Nobelpreisregens

Die Verkündung bildete den Abschluss des Nobelpreisreigens in dieser Woche. Seit Montag waren Preisträger in den Sparten Medizin, Physik, Chemie und Literatur verkündet worden. Der Literaturnobelpreis war am Donnerstag an die Kanadierin Alice Munro gegangen.

Der Friedensnobelpreis wird als einzige der mit umgerechnet rund 920.000 Euro dotierten Auszeichnungen nicht in Stockholm, sondern in Oslo vergeben. Dort wird der Preis am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels, auch überreicht. 2012 hatte ihn die EU bekommen.