Rund um die Uhr wird gearbeitet, damit das Hamburger Abendblatt gedruckt wie online zu seinen Lesern kommt. Lesen Sie hier mehr über den Werdegang des Abendblatts.


Mitarbeiter der Online-Redaktion bei der Arbeit

Damit die Leser immer auf dem neuesten Stand sind, arbeiten die Mitarbeiter des Hamburger Abendblatts von früh bis spät. Lesen Sie hier, wie Zeitung und Internetseite entstehen.

6 Uhr: Online – Neues aus der Nacht

Die Welt schläft nicht – und das Abendblatt auch (fast) nicht. Die Online-Redaktion beginnt am Morgen um sechs Uhr ihren Dienst. Sie arbeitet die wichtigsten Ereignisse der Nacht auf und aktualisiert die Internetseiten von abendblatt.de. Dadurch ermöglicht sie jedem Nutzer, sich schon am Morgen einen Überblick über das Weltgeschehen zu verschaffen. Besonderer Wert wird dabei natürlich auf die Berichterstattung aus Hamburg und Norddeutschland gelegt. Artikel, die in der Printausgabe das Abendblatts erschienen sind, werden hier mit multimedialen Elementen wie Bildergalerien oder Videos ergänzt.



Michael Hebenstreit beim Erstellen der Seiten

8 Uhr: Das Blatt wird geplant

Mit wie vielen Seiten eine Ausgabe des Abendblatts erscheint, hängt vor allem von Anzahl und Größe der gebuchten Anzeigen ab. Diese auf die einzelnen Seiten zu verteilen und sicherzustellen, dass die Ressorts ausreichend Raum für ihre Texte bekommen, ist Aufgabe dehttp://static.apps.abendblatt.de/pdf/on11.jpgr Blattplaner. Als Faustregel gilt für eine normale Ausgabe: ein Drittel Anzeigen, zwei Drittel redaktioneller Inhalt. Zugleich achten die Blattplaner darauf, dass Wünsche der Anzeigenkunden berücksichtigt werden, beispielsweise wenn ein Kunde seine Werbung unbedingt im Lokalteil oder auf einer rechten Seite platziert haben will.

Das Minimum einer Abendblatt-Ausgabe unter der Woche liegt bei 26, das Maximum bei 32 Seiten. In Ausnahmefällen können es auch 36 Seiten sein. Wochenendausgaben sind deutlich umfangreicher, werden aber zum Teil – unter anderem die Service-Journale – schon einen Tag vorher produziert.

Am Ende der Arbeit der Blattplaner steht der sogenannte Seitenspiegel. Er zeigt die Anzeigenflächen und den Raum für die redaktionellen Inhalte auf den Millimeter genau an. An diesen Spiegel müssen sich alle halten, und auf seiner Grundlage gestalten die Layouter die Seiten.


Große Konferenz: Zeit für Blattkritik und erste Themenvorschläge

10.30 Uhr: große Konferenz

Chefredaktion und Ressortleiter kommen zur großen Konferenz zusammen, daran darf aber auch jeder Redakteur teilnehmen. Sie beginnt mit der Blattkritik: Was war gut an der aktuellen Ausgabe, was war schlecht, was können wir künftig besser machen? Die Online-Redaktion gibt einen Überblick, wie viele Nutzer sich auf abendblatt.de informiert haben. Dann schlagen die Ressortleiter ihre Themen für den Tag vor und erläutern, wie sie diese umsetzen wollen. Das haben sie zuvor in den Ressortkonferenzen mit ihren Mitarbeitern besprochen; dort haben die Reporter ihre Artikel vorgestellt, und Rechercheaufträge wurden vergeben.

Was wird der Aufmacher für die Seite 1, welche Themen sollen kommentiert werden? Auch dazu werden erste Vorschläge gemacht. Damit steht natürlich nicht endgültig fest, was die Leser am nächsten Morgen in der Zeitung finden, denn im Laufe des Tages können aktuelle Ereignisse die besprochenen Themen überholen oder verdrängen.


Immer vor Ort: die Reporter des Abendblatts

12 Uhr: Reporter im Recherche-Einsatz

Für das Hamburger Abendblatt arbeiten mehr als 200 Journalistinnen und Journalisten. Ihr Augenmerk liegt vor allem auf dem, was in Hamburg und in der Metropolregion geschieht. Nachrichtenartikel lassen sich häufig vom Schreibtisch aus recherchieren, doch viele Geschichten entstehen „vor Ort“, dort, wo sie spielen.

Die Reporter reden mit Bürgern, informieren sich bei Experten und recherchieren, ob das Gehörte auch richtig ist. Sie berichten über Schicksale von Menschen, schildern wichtige Ereignisse und erklären komplexe Zusammenhänge aus Politik und Wirtschaft in verständlicher Sprache – zurückhaltend, seriös und präzise.

In Zeiten des Internets hat sich die Arbeit der Reporter weiter beschleunigt. Neben dem jeweiligen Artikel für die Printausgabe des Abendblatts erstellen sie bei wichtigen Ereignissen quasi live eine Nachricht für abendblatt.de. Ein Beispiel dafür war jüngst die Entlassung von HSV-Trainer Thorsten Fink, die die Sportkollegen direkt vom Trainingsgelände des HSV zunächst über die sozialen Netzwerke verbreiteten. Die Pressekonferenz wurde dann live per Video auf abendblatt.de übertragen.


Am Computer wird das Layout der Seiten gemacht

14 Uhr: Das Layout wird erstellt

Im Newsroom gestalten die Layouter zusammen mit den Blattmachern der Ressorts die einzelnen Seiten. Wie lang wird der Aufmachertext? Gibt es zusätzliche Infokästen? Welches Foto soll in welcher Größe erscheinen? Wie korrespondieren die einzelnen Seiten miteinander, vor allem jene, die der Leser gleichzeitig sieht?

Wir verwenden beim Abendblatt ein modernes, erst unlängst eingeführtes Redaktionssystem, das es den Reportern ermöglicht, direkt und genau auf Zeile in den vorgegebenen Textraum zu schreiben und auch Überschriften und Bildtexte in der vorgesehenen Größe mitzuliefern. Im selben System bearbeiten Reporter und Redakteure die einzelnen Artikel für eine Veröffentlichung auf abendblatt.de.


Korrektor Carsten Fecker mit Rotstift und Duden

16 Uhr: Jeder Artikel muss durch die Korrektur

Inzwischen werden mehr und mehr Texte fertig und landen im Korrekturfach des Redaktionssystems. Die Korrektoren – an normalen Tagen sind es vier – sitzen ebenfalls im Newsroom, um gegebenenfalls mit den Ressorts inhaltliche Fragen zu klären. Sie lesen quasi wie am Fließband die Artikel auf dem Bildschirm, fischen Fehler heraus und überprüfen Fakten.

Das Pensum ist enorm: Eine durchschnittliche Werktagsausgabe enthält ungefähr 8000 Textzeilen, das sind etwa 40.000 Wörter oder 250.000 Zeichen. Vom frühen Abend an schaut ein Korrektor auch noch einmal gesondert über die Seitenabzüge, prüft ein zweites Mal Überschriften, Unter- und Zwischenzeilen sowie Bildtexte.


Lars Haider (hinten) und Matthias Iken bei der Seitenabnahme

18 Uhr: Abendkonferenz – Abnahme der Seiten

An einer magnetischen Stellwand hängen jetzt alle Seitenabzüge für die neue Ausgabe. Chefredaktion und Blattmacher der Ressorts gehen gemeinsam noch einmal die optische Gestaltung und die Überschriften durch. Haben wir hier wirklich das beste Foto ausgesucht? Und kommt dort die Schlagzeile schon richtig auf den Punkt? Bisweilen wird darüber heftig diskutiert, etliches infrage gestellt, manches geändert und verfeinert. Bis zum Redaktionsschluss ist ja noch ein bisschen Zeit.

21 Uhr: Abend-Termine

Während die einen schon ihren Feierabend genießen, ist für manche Kolleginnen und Kollegen der Arbeitstag noch längst nicht vorbei. Aktualität ist oberstes Gebot. Auf den Sportseiten müssen Ergebnisse und Berichte von der Champions League nachgeschoben werden. Die Bürgerschaft führt eine endlos lange Debatte, aus der vielleicht noch eine aktuelle Nachricht ins Blatt muss. Und von Konzerten oder Theater-Premieren soll schon am Abend eine erste Kurzkritik auf abendblatt.de erscheinen. Obendrein dienen solche Veranstaltungen auch dazu, neue Kontakte zu knüpfen, alte zu vertiefen und die eine oder andere brauchbare Information am Rande zu erfahren.


In der Druckerei in Ahrensburg wird die Zeitung gedruckt

22.30 Uhr: Die Zeitung geht in Druck

Die Redaktion schickt jede Zeitungsseite, die sie freigegeben hat, elektronisch an die Herstellung. Dort werden Anzeigen- und Redaktionsseiten in einem automatisierten Vorgang zusammengefügt, anschließend die vollständigen Seiten belichtet. Belichtung bedeutet, dass die Daten an die Druckerei übertragen und die Seiten auf vier Druckplatten – für jede Farbe eine – geschrieben werden.

Anschließend werden die Druckplatten an dem richtigen Platz in der Druckmaschine eingehängt. In der Andruckphase überprüfen die Fachleute einzelne Zeitungsexemplare darauf, ob die Seiten von der Farbgebung und vom Druckbild her stimmen. Wenn etwas nicht in Ordnung ist, justieren die Drucker per Computer so lange nach, bis alles seine Ordnung hat. Dann kann gedruckt werden.

Das Abendblatt erscheint an sechs Tagen in der Woche. Die ersten Exemplare werden ab 22.30 Uhr angedruckt, freitags wegen des größeren Umfangs der Zeitung etwas früher. Ein Teil der ersten Auflage wird mit der Post deutschlandweit verschickt. Aber auch manche Abonnenten aus der Metropolregion bekommen ihr Abendblatt mit der Post. Der größte Teil der Auflage wird allerdings in aller Frühe über Zeitungsboten verteilt.

Die Andruck-Ausgabe ist naturgemäß nicht immer ganz so aktuell wie die späteren Exemplare, weil für sie um 22 Uhr Redaktionsschluss ist. Danach können aber Artikel noch aktualisiert und neue Nachrichten eingebaut werden. Das nennt man „schieben“. Wenn etwas Unvorhergesehenes passiert oder ein sportlicher Wettkampf etwas länger dauert, können die Texte noch bis zum regulären Redaktionsschluss nachts um 24 Uhr eingepflegt werden.


Tablet-Artikel sind schon frühmorgens abrufbar

24 Uhr: E-Paper und App entstehen

Nach dem regulären Redaktionsschluss um Mitternacht werden automatisch das E-Paper und die iPad-App des Abendblatts erstellt. Beides kann sich, wer will, schon in aller Herrgottsfrühe herunterladen. Außerdem werden jeder Text, jedes Foto und jede Seite elektronisch archiviert, sodass sie jederzeit abrufbar sind.

1 Uhr: Per Lkw zum Verteiler

Noch während die Druckmaschinen auf Hochtouren laufen, werden einzelne Zeitungspakete zusammengestellt. Rund 30 Stück pro Paket, bei der Wochenendausgabe sind es weniger, weil sie viel dicker und schwerer ist.

Anschließend wird ein Teil der Zeitungspakete auf Lkw verladen und an einen Grossisten geliefert. Dort werden die Pakete, wenn notwendig, neu zusammengestellt, beispielsweise, um einen Kiosk oder eine Tankstelle bedarfsgerecht zu beliefern. Ein anderer, größerer Teil der Zeitungen wird zu rund 60 Depots gebracht. Dort übernehmen die Zusteller jeweils so viele Exemplare, wie sie für ihre Tour zu den Abonnenten benötigen.


Das Abendblatt landet im Briefkasten

5 Uhr: Die Zeitung landet im Briefkasten

Der Zusteller lädt die Zeitungen auf sein Fahrrad oder Moped und trägt sie aus, sodass das Abendblatt morgens, wenn Hamburg erwacht, in Tausenden Briefkästen und Zeitungsboxen steckt.

Die Jubiläums-Beilage als PDF-Download