Zusehen macht Freude

29. Juli: „Dramatisches EM-Finale. Deutschland ist Europameisterin“

Schnell, gute Kombinationen, niemals aufgebend, großer Einsatz und Engagement: Es machte Freude, dieses Finale im TV anzusehen. Im Gegensatz zu einigen Länderspielen der Männer, die uns TV-Gucker oft mit dem Gegenteil quälten. Ich könnte mir gut vorstellen, dass ich mir auch die nächsten Spiele der Damen wieder ansehen werde.

Dietrich Schaefer

Stau vermeiden

27./28. Juli: „Hamburgs Südosten wird radikal umgebaut. ‚Wir reparieren die Schäden der Operation Gomorrha‘“

Schön, dass Hamburg die Schäden von 1943 beheben und quasi einen neuen alten Stadtteil bauen will. Ich hoffe, diesmal werden ausreichend Gemeinflächen von Anfang an mit eingeplant. Sinnvoll wäre außerdem der Wiederaufbau der 1943 zerstörten Hochbahn-Linie nach Rothenburgsort, damit die 30.000 neuen Bewohner nicht zukünftig im Auto oder in überfüllten Bussen im Stau stehen. Vielleicht als Abzweigung zur U4?

Claus Niemeier

Bürgerbeteiligung fehlt

Das Zitat Andy Grotes, dass nunmehr die Lücken geschlossen werden, die die Operation Gomorrha und hier die Zerstörung weiter Teile von Hamburgs Osten gerissen hat, ist mehr als unglücklich. Man könnte den Eindruck haben, als sei hier rund 70 Jahre geschlafen worden. Falsch, hier wurde die City-Süd gebaut und vieles andere mehr. Bedenklich finde ich jedoch zwei Aspekte: einmal die scheinbar fehlende Bürgerbeteiligung inklusive der Gewerbetreibenden und die völlige Ausblendung der Frage, ob sich die Gewerbetreibenden nach neuen Flächen umsehen sollen. Und zweitens: Wie lässt sich das Problem mit dem von Verkehrsadern durchschnittenen Arealen lösen, sodass dort ein allgemein akzeptiertes gutes Wohnareal entsteht? Es wäre daher sinnvoll, erst einmal ein Konzept für die Lösung des Verkehrs- und Lärmproblems zu erarbeiten und die Frage zu beantworten, wohin die gewerblichen Arbeitsplätze verlagert werden sollen. Dieses kann nur unter Einbeziehung der dortigen Bewohner und Gewerbetreibenden erfolgen. Hamburg braucht nicht nur Wohnungen, sondern auch eine Lösung der Verkehrsprobleme und Flächen für Logistik und Gewerbe, damit sichere Arbeitsplätze entstehen. Ein gutes und durchdachtes Konzept sieht anders aus.

Rüdiger Günther

Gewinn für Hamburg

Völlig zu Recht engagiert sich Bezirksamtsleiter Andy Grote für eine Wiederherstellung kleinteiliger, nutzungsgemischter Quartiere im Südosten der Stadt. Eine solche kreative Stadtreparatur ist meiner Meinung nach ein Gewinn für Hamburg.

Markus Erich-Delattre

Hausaufgaben nicht gemacht

27./28. Juli: „Insolvenz: Max Bahr hofft auf neuen Investor“

Die Manager des Unternehmens bei Praktiker haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Das elementarste betriebswirtschaftliche Wissen fehlt ihnen. Ich habe schon während meiner Lehrzeit vor vielen Jahren gelernt, „Rabatt, Rabatt, das lasst euch sagen, wird vorher immer draufgeschlagen“. Wo soll die Rendite herkommen? Außerdem gibt es viele betriebswirtschaftliche Kennzahlen, an die man sich halten sollte. Die Verhältnismäßigkeit von Eigenkapital zu Fremdkapital, Umlaufvermögen zu Anlagevermögen und viele andere Daten sollten stimmen. Es gibt sogar eine Mindestumsatzrechnung, die besagt, wenn ich die Kalkulation senke, muss ich entsprechend mehr Umsatz machen. Hier haben leider viele versagt und die Augen verschlossen. Mir tun nur die Angestellten leid, die das wieder ausbaden müssen.

Klaus-Jürgen Schneider

Wirtschaftlich sinnvoll

27./28. Juli: „Inter Mailand kommt – und kaum einer geht heute hin“

Obwohl ich gestern und auch beim Triathlon in der Innenstadt unterwegs war, habe ich nicht wahrgenommen, dass der HSV am Sonnabend dieses Freundschaftsspiel bestreitet. Dies kann allerdings auch daran liegen, dass mir seit dem Barcelonaspiel die Lust an solchem Sommerfußball vergangen ist. Obwohl seinerzeit vor Spielbeginn feststand, dass die Karten wegen des Fehlens von Messi zurückgegeben werden konnten, fehlte ein entsprechender Hinweis an der Kartenausgabe. Auf die schriftliche Anfrage, als Ausgleich einen Rabatt auf eine andere Veranstaltung des HSV zu bekommen, wurde nicht eingegangen. Vielleicht hätte ich ja einen Gutschein für das heutige Spiel genutzt. Dass der HSV die Antrittsprämie an die Zuschauerzahl gekoppelt hat, ist sicher wirtschaftlich sinnvoll, für den zahlenden Zuschauer sind die Eintrittspreise jedoch in jedem Fall voll zu entrichten.

Volker Stritzke

Signalhorn vergessen

27./28. Juli: „Für Landstraße und Rennstrecke. Porsches GT3 ist ein rasanter Rabauke mit 475 PS“

Wow, 475 PS, 315 km/h, hoffentlich vergisst Porsche in der Ausstattung nicht Blaulicht und Signalhorn, damit man rechtzeitig auf die Standspur ausweichen kann. Gut wären auch ausfahrbare Flügel zum Durchstarten bei Staus. Oder Minister Ramsauer richtet Fahrverbotszeiten für Normalfahrer ein. Ja, dann würde ich wohl auch mir diese Rakete kaufen mögen.

Jürgen Seibold

Plastik thermisch nutzen

27./28. Juli: „Wir Wegwerfer. Europas Umwelthauptstadt 2011 nimmt es mit der Müllsortierung nicht so genau“

Natürlich gehören leere Glasflaschen nicht in den Biomüll, natürlich sollte Papier separat gesammelt werden. Doch ansonsten gehört alles Verbrennbare thermisch genutzt, gerade Plastikartikel. Dabei wird, wie richtig berichtet, Strom erzeugt. Dieser Strom ist nicht davon abhängig, ob gerade der Wind weht oder die Sonne scheint. Durch die hoch spezialisierte Abgasreinigung der städtischen Müllverbrennung werden dabei die Schadstoffe aus den Kunststoffen abgebaut oder zurückgehalten.

Dr. Gunter Alfke

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