Gravierender Eingriff

22. Juli: „Ministerium erwägt Pflicht zur Masernimpfung“

Wäre die Masernimpfung so harmlos wie ein Sahnebonbon, sollte man sie tatsächlich zur gesetzlichen Pflicht machen. Leider ist sie ein gravierender Eingriff in das Immunsystem und beinhaltet die Möglichkeit zu schweren Impfschäden. Schließlich gibt es auch Hinweise, dass die inzwischen inflationäre ADHS-Erkrankung ursächlich mit den ungezielten Massenimpfungen zu tun hat. Wohlgemerkt, über Masernimpfung lässt sich reden, sofern Eltern und betreuende Ärzte keine naturheilkundlich homöopathischen Kenntnisse haben. Allerdings ist die Masernimpfung als Einzelimpfung aus Kostengründen kaum verfügbar und als Baustein in nicht immer sinnvollen Impfkompositionen enthalten. Hinterfragungswürdig ist auch, ob ein Gesundheitsminister, der von Verwaltungsärzten beraten wird, die selber nie eine Praxis geführt haben, gut beraten ist, ungezielt zu Impfungen aufzurufen. Das Beispiel der Schweinegrippe vor Jahren sollte eine Mahnung sein für Politiker, sich aus gesundheitlichen Empfehlungen herauszuhalten.

Dr. med. Dr. päd. Dieter Heitele

Grundrechte geschützt?

20./21. Juli: „Merkel geht offensiv in die Defensive. Kanzlerin will Spähskandal positive Seiten abgewinnen“

Bleibt für mich die Frage, ob durch Taktieren und nebulöse Äußerungen die Grundrechte des Bürgers geschützt werden können. Immer klarer wird mir, dass unsere Politiker – egal welcher Partei angehörend – sich anscheinend immer wieder mit Themen profilieren wollen, aber nicht die von der Verfassung vorgeschriebenen Rechte des Bürgers schützen wollen.

Dirk Sturmfels

Unrealistisch

20./21. Juli: „Was wir brauchen, wenn die Katastrophe kommt. Behörden empfehlen, Notvorräte anzulegen“

Abgesehen davon, dass nicht jeder genug Platz hat, alles in der Wohnung richtig zu lagern, sind viele Frischwaren in dem Sortiment, die sich ja gar nicht lange genug halten. Erst vor nicht allzu langer Zeit ging absolut zu Recht durch die Medien, dass hierzulande viel zu viele Lebensmittel weggeworfen werden. Davon abgesehen sind die Szenarien, die als Beispiel für die Notwendigkeit der Bevorratung angeführt wurden, völlig unrealistisch. Entweder, es handelt sich um unvorhersehbare Katastrophen, dann sind nicht nur die Häuser, sondern auch die Vorräte zerstört. Bei vorhersehbaren Ereignissen dagegen, wie bei den Überflutungen der Elbe, wird man eh evakuiert. Nur wenn man durch extreme Schneefälle das Haus nicht verlassen kann, sehe ich die Notwendigkeit, mich für längere Zeit einzudecken.

Jürgen Petersen

Bestens begründet

20./21. Juli: „Rätsel Volksentscheid. Rückkauf der Netze lässt viele Hamburger noch kalt“

Bei den Energienetzen handelt es sich um Infrastruktur, mit der Betonung auf Struktur. Da wird man binnen Jahresfrist keine großen Änderungen schaffen. Wer aber beide Netze betreibt, der hat über Anschlussbedingungen und Kosten Einfluss darauf, ob sich Hausbesitzer zukünftig für Gas oder Fernwärme entscheiden. Und diese Entscheidung wird sich in einigen Jahren in der Klimabilanz der Stadt ablesen lassen. Dezentrale Anlagen wie Blockheizkraftwerke benötigen gar Anschluss an alle drei Netze. Im Tagesgeschäft gibt es so viele Stellschrauben im Netzbetrieb, wie dort Menschen arbeiten. So lassen sich tausendfach soziale und ökologische Ziele konkret verwirklichen. Klimawandel und soziale Härten lassen mich emotional nicht kalt, doch die Entscheidung für den Netzrückkauf ist sachlich bestens begründet.

Christian Völker

Falsche Form

20./21. Juli: „Pinneberger Comic löst Proteststurm aus. Jobcenter erstellt Broschüre für Hartz-IV-Empfänger“

Ratgeber sind sinnvoll und können sehr hilfreich sein für jeden Menschen. Schön, dass sich die Mitarbeiter des Jobcenters Pinneberg Gedanken gemacht haben, wie man den Menschen, die von Hartz IV leben müssen, beim Sparen helfen möchte. Nur muss es in Form eines Comics sein? Hartz-IV-Empfänger sind schon seelisch und finanziell angeschlagen, und diese Broschüre ist ein heftiger Schlag ins Gesicht. Es geht hier um die Würde des Menschen und der Familien hinter Hartz IV. Die Internetnutzer, die am Freitag den Download anklickten, waren mit Sicherheit keine Hartz-IV- Empfänger. Das spiegelt doch den Umgang mit Menschen in Armut wider.

Heidi Quast

Unnötige Kritik

Es ist bezeichnend für unser Wirtschaftssystem, welches einseitig auf möglichst viel Konsum und Verbrauch ausgerichtet ist, dass jeder Aufruf zur Genügsamkeit sofort kritisch kommentiert wird. Was ist daran falsch, Menschen, die in eine finanzielle Notlage geraten sind, Tipps zur Sparsamkeit zu geben? In früheren Jahrzehnten sind wir auch zur Sparsamkeit erzogen worden, und ich bin dankbar dafür. Auch wenn es sich oftmals um Menschen handelt, die unverschuldet zu Leistungsempfängern geworden sind, sollte man nicht vergessen, dass deren Unterhalt aus Steuergeldern erbracht wird.

Thomas Zimmermann

Erfrischend

19. Juli: „Gastbeitrag: Sparen als Wachstumsprogramm“

Wie klar und erfrischend einfach sind doch die Gedanken von Prof. Dr. Maximilian Gege in dieser endlosen Diskussion der Bedenkenträger. Nicht Milliarden Euro an Investitionen, sondern die Einsparung an Energie und Steigerung ihrer Effizienz machen die Energiewende praktisch im eigenen Haus erfolgreich. Und das bei vergleichsweise geringen Investitionen. Darüber hinaus schaffen diese Maßnahmen neue Arbeitsplätze und ermöglichen den Verzicht auf fossile Brennstoffe. Endlich werden hier auch einmal die Chancen der Energiewende aufgezeigt. Sollten diese Vorschläge zu einfach sein, um sie den Politikern schmackhaft zu machen, sollten sie den Menschen nahegebracht werden: Dort werden sie auf große Akzeptanz treffen.

Manfred Gotthardt