Schließung der KSN: Eltern kritisieren “vorschnelle Entscheidung“ des Katholischen Schulverbandes

Neugraben . Die Katholische Schule Neugraben (KSN) erhält im Kampf um den Fortbestand der Lehreinrichtung an der Cuxhavener Straße nun auch Unterstützung von den anderen katholischen Schulen im Stadtbezirk. Bei der Elternvollversammlung am Donnerstagabend in der Aula der KSN übergab die Elternvertretung der Katholischen Schule Harburg ein offizielles Solidaritätsschreiben.

"Die katholische Schul-Offensive mit den Schlagwörtern Konzentration, Modernisierung und Profilierung zu betiteln und gleichzeitig eine bedeutende, über Jahre gewachsene Schule, die eine in Hamburg über dem Durchschnitt liegende Integrationsarbeit leistet, schließen zu wollen, steht in keinem Verhältnis", heißt es in dem Schreiben wörtlich. Die Begründung allein in baulichen und ökonomischen Fakten zu suchen, stehe dem christlichen Verständnis und den täglichen, "ökonomisch" nicht messbaren Leistungen der KSN entgegen. Die Initiatoren, Maria Suckow und Stefan Brundisch, wollen vom Katholischen Schulverband und dem Erzbistum auch wissen, ob ernsthaft über Alternativen zur Schließung nachgedacht und frühzeitig "Betroffene und Stadtteilkundige" als Ratgeber ins Boot geholt worden seien: "Oder wurden hier vorschnell Entscheidungen getroffen, ohne die Sachlage vollumfänglich geprüft zu haben?"

Der Brief endet mit der Versicherung, die Elternschaft der Katholischen Schule Harburg werde mit der KSN für den Erhalt des Schulstandorts Neugraben kämpfen. Bereits am Montag will die Elternvertretung dem Schulverband Unterschriftenlisten übergeben, mit denen die Harburger ihre Solidarität mit den Neugrabenern zum Ausdruck bringen wollen. Am kommenden Freitag, 7. Juni, soll es an der Cuxhavener Straße zu einer weiteren Protestaktion von Schülern, Lehrern und Elternvertretern der KSN kommen. Dazu hat sich auch ein Fernsehteam des NDR angesagt, das die Aktion zum Anlass nimmt, über die geplante Schließung zu berichten.