Das Treffen im Bundesverkehrsministerium am Mittwoch hat genau das gebracht, was es bringen sollte.

Dass Alexander Dobrindt den Diesel-Gipfel am Mittwoch mit viel Brimborium ausgerichtet hat, war ein richtiger, konsequenter Schritt. Es war einfach an der Zeit, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und mit Vollgas in die Zukunft durchzustarten. Und das Ergebnis kann sich nicht bloß sehen lassen: Das Treffen war ein voller Erfolg. Die individuelle Mobilität bleibt auf Jahrzehnte hinaus sicher. Also die von Alexander Dobrindt.

Bald endet schließlich die Legis­laturperiode, das Ergebnis der Wahl ist schwer abzuschätzen, und in der freien Wirtschaft sind die Stellenangebote für Diplom-Soziologen so rar, dass Pkw mit real Euro-6-konformem Schadstoffausstoß dagegen geradezu alltäglich wirken.

Also musste eine aussagekräftige Initiativbewerbung her. Schon mit dem Schritt, die Köpfe der Unternehmen einzuladen, dürfte Dobrindt für wohlwollendes Aufsehen gesorgt haben: Schließlich muss im Normalfall der Bewerber zur Firma kommen, nicht andersherum. Aber Dobrindt ist eben keine x-beliebige Nachwuchskraft, die man im Assessment Center schmoren lassen kann. Endgültig gegen etwaige Konkurrenz um lukrative Posten durchgesetzt haben dürfte Dobrindt sich mit dem Ausrufen der „neuen Vertrauenskultur“ zwischen Autobauern und Politik: Sie macht den Bock nicht zum Gärtner, sie ernennt ihn zum Chef der Gärtnerei.

Ein freiwilliges Software-Update, mehr braucht es nicht, um den Abgasskandal aufzuarbeiten. Umrüstungen von Alt-Fahrzeugen schließe er aus, sagte VW-Chef Müller am Mittwoch, man wolle lieber die Entwicklung neuer Modelle vorantreiben. Eines hat die Marktreife gerade erreicht: der Dobrindt 2.0.