Themen: Bäderland Hamburg fehlen Mitarbeiter +++ Mehr als jeder Zweite feiert hin und wieder krank +++ Minister attackiert Bahn.

Die Waitzstraße wird fehlen

23. Januar: „,Todesstoß‘ für die Waitzstraße? Angekündigte Umgestaltung der Reventlowstraße stößt auf erheblichen Widerstand“

Gut, dass es Widerstand gibt. Aber hat er überhaupt eine Chance? Irgendwie beschleicht den Bewohner von Othmarschen das Gefühl, es ist eine persönliche Sache, die Stefanie von Berg da vorantreibt. Die Waitzstraße und die Anwohner scheinen ihr ein Dorn im Auge zu sein, anders kann man diese einseitige Politik nicht mehr erklären. Es gab in den vergangenen Jahren an der Stelle, an der der Kreisverkehr geplant ist, genau drei Unfälle mit Radfahrern – wenn das Prinzip überall angewandt würde, müsste die ganze Stadt umgebaut werden. Das ist doch eine Schildbürgerposse. Mir tun die Gewerbetreibenden in der Waitzstraße sehr leid und dem Stadtteil wird diese idyllische Straße sehr fehlen.

Kirsten Hedinger

Meinung äußern ohne Prügel

20./21. Januar: „Hamburger KRITIken: Demonstrieren kann nur ein Anfang sein“

Die Bilder der Massendemos sind wunderbar – und zeigen, dass Deutschland nicht rechtsextremistisch ist. Aber war das gleich eine Demo gegen die AfD? Das wäre ähnlich sinnvoll wie eine Demo gegen Coronaviren, die auch keiner gerne mag. Die AfD ist ein Produkt unserer Politik der letzten Jahre und wenn sie sich radikalisiert, dann ist das sicher auch eine Folge der übertriebenen Ausgrenzung, die mich an Hetzjagden erinnert. Wenn ich jemanden zerstören möchte, mache ich ein Foto von ihm zusammen mit einem AfD-Mitglied. Auch eine Diskussion mit dem Falschen reicht in Deutschland für sofortige Ächtung oder Jobverlust. Das macht mir viel mehr Angst als die AfD. Seit 2016 wird jeder Bürger, der unser Staatsvermögen nicht bedingungslos mit allen Menschen aus der ganzen Welt teilen möchte, als menschenverachtender Nazi verurteilt. Das schafft Wut und radikalisiert auch die Wähler. Wenn eine Frau Strack-Zimmermann öffentlich von „Scheißhaufen“ spricht und die Bürger aufruft, auch privat jeglichen Kontakt abzubrechen, wenn sich jemand dazu bekennt, aus Protest die AfD wählen zu wollen, dann ist das ein konkreter Aufruf zur Spaltung der Gesellschaft. Dem sollten wir nicht folgen! Jeder hat seine Gründe für seine Ansichten. Es wäre doch großartig, wenn man sie in diesem Land auch ohne Moralisten-Prügel äußern dürfte – und man mit jedem diskutieren darf. Dank an unseren Altpräsidenten Gauck für seine mäßigenden Worte in dieser Sache.

Astrid Epping

Private Betriebe wären pleite

22. Januar: „Wetter hat Schuld: Bäderland Hamburg fehlen Mitarbeiter“

Es gibt nicht nur einen Ruhetag im Volksdorfer Parkbad, das Schwimmbad hat seit vielen Monaten zwei Tage pro Woche geschlossen, und Besserung ist nicht in Sicht. Nicht nur Bäderland hat einen hohen Krankenstand, auch viele andere, private Betriebe. Nur diese können es sich nicht leisten, einfach zwei Tage pro Woche zu schließen, sie müssen improvisieren und irgendwie geht es ja auch. Aber Bäderland? Macht eben zu, etwaige Verluste werden ja ausgeglichen, macht ja nichts! Der Steuerzahler zahlt ja… Ist eben so, das Wetter ist schuld… So können nur öffentlich-rechtliche Unternehmen denken, private Betriebe wären schon lange insolvent, auch pleite genannt.

Gerhard Maack, Hamburg-Meiendorf

„Blaumachen“ ist unsozial

20./21. Januar: „Mehr als jeder Zweite feiert hin und wieder krank“

„Blaumachen“ ist Sozialbetrug und damit eine Straftat! Anscheinend denken viele Arbeitnehmer, das ist nur ein kleines Vergehen und das machen alle so. Vielleicht sollten Sie Ihre Leser einmal über die rechtlichen Konsequenzen aufklären, ab und zu wird auch einmal jemand erwischt. Abgesehen davon ist das den Kollegen, dem Arbeitgeber und dem Land gegenüber unsozial. Wenn immer mehr Arbeitnehmer durch krankfeiern, Work-Life-Balance, unverschämte Forderungen der Gewerkschaften und einzelner Arbeitnehmer in Branchen, in denen Fachkräftemangel herrscht, nur ihren eigenen Vorteil sehen, wird irgendwann die deutsche Volkswirtschaft kollabieren, die Folgen konnte man in Griechenland erleben. Es gibt nur einen Unterschied, wenn die Volkswirtschaft in Deutschland zusammenbricht, bricht die Weltwirtschaft zusammen – mit unvorstellbaren Folgen!

Hergen Braun, Rellingen

Leistung bei guter Bezahlung

Wenn 59 Prozent der Arbeitnehmer zugeben, sich schon mal krankschreiben zu lassen, auch wenn sie sich noch fit und arbeitsfähig fühlen, dann stimmt auch hier etwas nicht in unserer Gesellschaft. Ist es denn gar nicht mehr selbstverständlich, dass man für seinen Arbeitgeber bei zumeist guter Bezahlung auch Einsatz und Leistung bringt? Meine Gedanken sind sofort nicht nur wegen der gegenwärtigen Aktualität bei den Bauern in unserem Land. Eine Arbeitszeit von nicht unter 60 Stunden ist für diese Männer und Frauen die Regel, die Tiere im Stall müssen versorgt werden. Egal, ob es im Hals kratzt oder der Rücken Probleme macht. Diese Menschen können sich nicht einfach krankschreiben lassen. Zum Vergleich dazu wird bei Tarifverhandlungen eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich gefordert und am besten noch ein paar Prozent Gehalt obendrauf. Schon der Begriff Work-Life-Balance führt in die falsche Richtung. Ich selbst bin an zwei Krücken ins Büro gefahren und Schnupfen kann man auch aushalten. Deutschland hat sich seinen Wohlstand im wahrsten Sinne des Wortes erarbeitet, und es wäre gut und richtig, wenn wir wieder dorthin kommen. Was wir brauchen, ist eine Work-Work-Balance.

Bernd Glodek

Grüne „Planungskunst“

20./21. Januar: „Othmarschen: Wichtige Straße monatelang gesperrt. Reventlowstraße wird ab Ende März umgebaut“

Wahnsinn, ein Beispiel für grüne „Planungskunst“: Seit Monaten ist die zweite Verbindungsachse Parkstraße wegen des Baus der Fernwärmeleitung gesperrt. Und nun folgt mit der Reventlowstraße die Sperrung der zweiten Achse. Damit ist die Waitzstraße für alle Autofahrer ohne lange Umwege nicht mehr von Süden her erreichbar. Es hat den Anschein, als wolle der Bezirk das Vorhaben Reventlowstraße noch vor der Bürgerschaftswahl mit Gewalt durchdrücken.

Christian Vetter

Hat sich Bismarck doch geirrt?

16. Januar: „Minister attackiert Bahn: Claus Ruhe Madsen kritisiert unpünktliche Züge, überfüllte Wagen, fehlende Sauberkeit“

Bismarck soll gesagt haben: „Im Alter ziehe ich nach Schleswig-Holstein, dort kommt auch der Weltuntergang 100 Jahre später.“ Darum nennt man das Land auch „Schläfrig-Holstein“. Und darum lieben wir es so. Wir können immer noch mit der Glückstadt-Fähre über die Elbe fahren, wir warten im Zug nach Sylt – wie 1928 – auf den Gegenzug auf der immer noch eingleisigen Strecke. Ja, und die Fehmarnbeltquerung. Ob ich die noch erleben werde? Und doch naht Hoffnung: Der Wirtschafts- und Verkehrsminister Madsen kommt aus Dänemark – einem Land, in dem man weiß, wie man was wirklich voranbringt. Und wie man damit Steuergeld verdient für die Lösung all der verschleppten Probleme und den immer deutlicher werdenden Rückstand im Vergleich mit den Nachbarn. Dann können wir auch ohne Neid durch Süddeutschland fahren und das pralle Leben und die Innovationen dort bestaunen – mit den Steuergeldern, die man ins Land gezogen hat. Und, was noch wichtiger ist: Wie man junge Leute ins Land zieht und hält, die uns die Zukunft bringen. Hat sich Bismarck doch geirrt? Das hofft einer aus Schleswig.

Dr. Kurt Schröder

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